BayernHeimatverbunden und engagiert – Bericht zeigt Bayern-Trends

Die Bevölkerung wächst, das Heimatgefühl bleibt stark. Wie viele Menschen in Bayern sich mit Bräuchen und Dialekt identifizieren und welche Vorschläge sie an die Politik haben.
Nürnberg (dpa/lby) - Die Menschen in Bayern sind laut einer Umfrage sehr heimatverbunden und engagiert. Rund 90 Prozent gaben bei einer Befragung des Heimat- und Finanzministeriums an, gerne im Freistaat zu leben und sich hier zuhause zu fühlen.
Mehr als jeder Zweite (54 Prozent) engagiert sich laut der Umfrage zudem ehrenamtlich. Traditionen, Dialekte und Bräuche zu bewahren, ist 82 Prozent der Befragten wichtig. Auch der Zusammenhalt scheint groß zu sein: 73 Prozent der Menschen gaben an, bei Bedarf Hilfe aus der Nachbarschaft zu erhalten.
Bevölkerung wächst
Bayern verzeichnet zugleich eine wachsende Bevölkerung. Trotz einer sinkenden Geburtenrate ist die Einwohnerzahl im Freistaat 2024 gestiegen, auf rund 13,2 Millionen, wie Finanzminister Albert Füracker (CSU) bei der Vorstellung des Heimatberichts 2024 in Nürnberg sagte. Den größten Zuwachs gab es in Oberbayern, gefolgt von Schwaben. In Oberfranken blieb die Bevölkerungszahl dagegen weitgehend konstant.
Der Minister betonte die Bedeutung des ländlichen Raums, der 90 Prozent der Fläche Bayerns ausmache. Er sei Heimat für 55 Prozent der Einwohner, knapp 44 Prozent der Wirtschaftskraft seien 2023 im ländlichen Raum erwirtschaftet worden.
Wirtschaft legt in Stadt und Land gleichermaßen zu
Das bayerische Bruttoinlandsprodukt - der Gesamtwert aller produzierten Waren und Dienstleistungen - konnte 2023 um rund 50 Milliarden Euro auf 773,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Zuwachs beträgt dabei sowohl im ländlichen Raum als auch in den Städten rund 7 Prozent. "Wir kommen unserem Ziel immer näher, gleichwertige Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in Stadt und Land zu schaffen", befand der Minister.
Mit dem jährlichen Heimatbericht will die Staatsregierung die wirtschaftliche und soziodemografische Entwicklung Bayerns nachvollziehen und die Erkenntnisse in ihre Politik einfließen lassen. Bei einem "Heimatdialog" - dazu gehörten etwa Bürgergespräche, ein Fachkongress und eine Online-Befragung - waren die Menschen zudem aufgerufen, sich mit Ideen zum Zusammenhalt und zur Stärkung ihrer Heimat einzubringen.
140 Ideen zur Stärkung der Heimat
Mehr als 11.000 Menschen haben sich den Angaben nach daran beteiligt. Die Bürgerinnen und Bürger forderten etwa, das Ehrenamt strukturell zu fördern und mehr bedarfsgerechten Wohnraum für Ältere zu schaffen. Außerdem sollten politische Themen besser erklärt werden. Insgesamt kamen rund 140 Vorschläge zusammen. Diese sollen laut Füracker nun in die Weiterentwicklung der Heimatstrategie einfließen.