BayernLandesamt für Umwelt: Jahr war deutlich zu trocken

Die vielen Niederschläge im Spätsommer täuschen darüber hinweg: Das vergangene Jahr war in Bayern zu trocken, zeitweise so trocken wie noch nie.
München (dpa/lby) - Die vergangenen zwölf Monate sind im Schnitt in ganz Bayern deutlich zu trocken gewesen. Seit November 2024 fiel südlich der Donau in neun Monaten und nördlich der Donau in acht Monaten zu wenig Niederschlag. Das geht aus dem aktuellen Niedrigwasser-Lagebericht des Landesamts für Umwelt (LfU) hervor.
"Das Niedrigwasserjahr 2025 unterstreicht, dass unser Wasser wegen des Klimawandels einem dauerhaften Stresstest ausgesetzt ist", bilanzierte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler).
Einige Monate waren zuletzt sogar so trocken wie nie oder fast nie: Zwischen November 2024 und Juni 2025 fiel in Südbayern so wenig Niederschlag (432 mm) wie seit Bestehen der 74-jährigen Beobachtungsreihe noch nicht. In Nordbayern wurden in diesem Zeitraum 342 mm Niederschlag gemessen - da waren nur die Vergleichszeiträume 1953/1954 und 2013/2014 noch trockener. Im ganzen Jahr fielen in Südbayern 853 mm und in Nordbayern 663 mm.
Nasser Sommer und Spätsommer
Einige Starkregenfälle im Juni, Juli, August und September und die zu nassen Monate Juli und September hätten verhindert, dass das gesamte Jahr extrem trocken ausfiel, heißt es im LfU-Bericht. Die Experten betrachten als sogenanntes hydrologisches Jahr immer die Monate November bis Oktober.
Das Niederschlagsdefizit des hydrologischen Jahres 2025 beträgt laut LfU rund 20 Prozent. Aktuell zeigen demnach rund 10 Prozent der Fließgewässer-Messstellen und 33 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen sowie Quellen niedrige Verhältnisse. An den größeren Seen im Süden Bayerns gibt es derzeit aber nur vereinzelt niedrige bis sehr niedrige Wasserstände.
Wie es um das Grundwasser bestellt ist
Mehrere Trockenjahre hatten zu merklichen Rückgängen beim tiefen Grundwasser geführt - erst das nasse Jahr 2023/24 habe die Situation verbessert, so das LfU. Von einer nachhaltigen Erholung der tieferen Grundwasservorkommen könne bislang jedoch nicht gesprochen werden.
Besonders von niedrigen Grundwasserständen betroffen sind demnach aktuell mehrere Messstellen in Mittelfranken, einige Gebiete zwischen Alpenvorland und Donau sowie einzelne Messstellen im nördlichen Franken. Für das laufende Jahr 2025 müsse derzeit erneut von einer unterdurchschnittlichen Grundwasserneubildungsmenge ausgegangen werden, warnt das LfU.