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Berlin & BrandenburgFriedrichshain-Kreuzberg sieht befristetes Wohnen skeptisch

26.11.2025, 14:42 Uhr
In-Berlin-hat-die-Zahl-befristet-vermieteter-Wohnungen-deutlich-zugenommen

Bei befristetem Wohnen gilt die Mietpreisbremse nicht. Das nutzen manche Vermieter aus. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg sieht das mit Sorge.

Berlin (dpa/bb) - Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg geht wieder verstärkt gegen die befristete Vermietung von Wohnungen vor. Erstmals seit 2021 hat er eine entsprechende Nutzung für sieben Wohnungen in einem sogenannten sozialen Erhaltungsgebiet untersagt, wie das Bezirksamt mitteilte.

Damals hatte der Bezirk nach einem solchen Schritt zunächst auf den Ausgang eines Verfahrens vor dem Verwaltungsgericht gewartet. Die Klage wurde den Angaben zufolge Anfang dieses Jahres zurückgenommen.

Wohnen auf Zeit entziehe dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt weitere Wohnungen. Hinzu komme, dass befristete Mietverhältnisse nicht an den Mietspiegel gebunden seien.

Die Mieten seien daher für einen großen Teil der Bewohner sozialer Erhaltungsgebiete nicht erschwinglich. Solche auch Milieuschutzgebiete genannten Bereiche eines Bezirks sollen die Verdrängung von Bewohnern verhindern, die begrenzte finanzielle Möglichkeiten haben.

Mieten sind erheblich gestiegen

"Wer in Friedrichshain-Kreuzberg eine Wohnung sucht, findet kaum mehr bezahlbaren Wohnraum. Mieten über 20 Euro pro Quadratmeter sind keine Seltenheit", kritisierte Bau-Bezirksstadtrat Florian Schmidt. Außerdem grassiere seit einigen Jahren möbliertes Wohnen auf Zeit zu Mondpreisen.

"Dabei haben Geschäftsleute mal wieder einen Weg gefunden, das im Grunde ja mieterfreundliche Mietrecht zu umgehen", so Schmidt. "Denn wenn man befristet vermietet, gilt laut Bürgerlichem Gesetzbuch die Mietpreisbremse nicht."

Möbliertes Wohnen auf Zeit habe sich erheblich verbreitet. "Friedrichshain-Kreuzberg setzt nun erneut ein Zeichen zum Schutz der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung." Auch in anderen Bezirken Berlins gibt es Klagen über das zunehmende Angebot an möblierten Zimmern und Wohnungen zu hohen Mieten.

Quelle: dpa

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