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Berlin & BrandenburgWehrdienst-Reform: Bischof fordert mehr Jugendbeteiligung

03.12.2025, 06:57 Uhr
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Bischof Stäblein hält es für schwierig, dass junge Leute beim neuen Wehrdienst kaum mitreden dürften.

Berlin (dpa/bb) - Berlins evangelischer Landesbischof Christian Stäblein hat die Politik aufgefordert, bei der Ausgestaltung des neuen Wehrdienstes stärker auf die Belange der jungen Generation zu hören. "Junge Menschen sind aus meiner Sicht bislang nicht ausreichend am Prozess beteiligt worden", sagte Stäblein der "Berliner Morgenpost".

Um mit Herausforderungen wie Krieg und der Sehnsucht nach Frieden umzugehen, müssten alle Generationen gemeinsam einen Weg finden. "Ich wundere mich, wie wenig wir junge Menschen in diese Fragen mit einbeziehen."

Recht auf Kriegsdienstverweigerung sei wichtig

Nach längeren Diskussionen hat sich die schwarz-rote Koalition auf eine Neuregelung des Wehrdienstes verständigt. Das Gesetz soll noch im Dezember vom Bundestag beschlossen werden und zum 1. Januar 2026 in Kraft treten. Junge Männer müssen dann einen Fragebogen ausfüllen. Später sollen sie gemustert werden. Frauen können sich freiwillig melden. CDU und SPD setzen zunächst darauf, dass genug Freiwillige zur Bundeswehr gehen.

Den früheren Vorschlag eines Losverfahrens hält Bischof Stäblein für falsch. "Alles, was nach Lotterie aussieht, halte ich mit den zutiefst existenziellen Fragen, um die es hier geht, für ganz und gar nicht vereinbar." Kriegsdienst fordere viel vom Leben und vom Gewissen – unter anderem die Bereitschaft, gegebenenfalls zu töten oder getötet zu werden. Entsprechend wichtig sei das Recht auf Kriegsdienstverweigerung.

Quelle: dpa

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