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Hamburg & Schleswig-HolsteinLandtag: Land soll Perspektivschul-Programm verlängern

11.05.2023, 17:11 Uhr
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(Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbil)

Kiel (dpa/lno) - Das Perspektivschul-Programm in Schleswig-Holstein soll nach dem Willen des Landtags über den Sommer 2024 hinaus weitergeführt werden. Dafür zeichnete sich am Donnerstag im Landtag eine breite Mehrheit ab. Ein entsprechender Antrag von CDU und Grünen wurde aber zunächst in den Bildungsausschuss überwiesen. Im nördlichsten Bundesland werden 62 Schulen besonders gefördert, um zum Beispiel zusätzliche Lehrer zu beschäftigen oder zusätzliche Angebote in den Bereichen Sport und Kultur zu machen.

Der CDU-Abgeordnete Martin Balasus wies darauf hin, dass die Herausforderungen an manchen Orten besonders groß seien. Die Rahmenbedingungen für manche Schüler seien schwierig. Manche Kinder zeigten Tendenzen der Verwahrlosung. "Und dafür kann kein Kind etwas. Diesen Kindern muss geholfen werden." Mit dem Perspektivschul-Programm solle denjenigen geholfen werden, "die unsere Hilfe an dringendsten brauchen".

Martin Habersaat signalisierte Zustimmung für die SPD-Fraktion. Es sei richtig, diese Schulen zu unterstützen und das wissenschaftlich zu begleiten. Er bemängelte aber, dass mit dem Programm nur befristete Stellen entstünden. "Wir wollen, dass die Lehrkräfte unbefristet eingestellt werden." Auch der Grünen-Abgeordnete Malte-Jannik Krüger sagte, der Geldbeutel der Eltern dürfe nicht über Bildung entscheiden. Er mahnte auch den Bund, entsprechende Mittel für Bildung bereitzustellen.

Der FDP-Fraktionschef Christopher Vogt sagte, es sollte eine staatliche Aufgabe sein, jedem Kind ein digitales Endgerät zur Verfügung zu stellen. Die Digitalisierung der Bildung sollte dazu beitragen, für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen und nicht für weniger.

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) betonte, ein Herzstück für Chancengerechtigkeit in Schleswig-Holstein bei der Bildung sei das Perspektivschul-Programm. Maßnahmen seien aber auf allen Ebenen nötig.

SSW und SPD forderten in einem weiteren Antrag eine Ausweitung der Lernmittelfreiheit auf Verbrauchsmaterial wie Hefte und Stifte. Dazu gab es aus den anderen Fraktionen inhaltlich zwar keine Unterstützung. Der Antrag wurde aber ebenfalls in den Bildungsausschuss überwiesen.

Prien hielt SSW und SPD entgegen, der Fokus müsse bei den Bedürftigen sein. Es könne nicht sein, dass eine Pflegekraft mit ihren Steuern die Buntstifte für die Kinder der Landtagsabgeordneten bezahlt.

Quelle: dpa

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