Hamburg & Schleswig-HolsteinStadtreinigung: Brände im Müll durch Akkus von E-Zigaretten

E-Zigaretten sind inzwischen weit verbreitet. Ist der Akku leer, landen Einweggeräte meist im Müll. Das ist nach Angaben der Stadtreinigung Hamburg jedoch brandgefährlich.
Hamburg (dpa/lno) - Festverbaute Akkus in Einweg-E-Zigaretten stellen nach Angaben der Hamburger Stadtreinigung eine erhebliche Brandgefahr bei der Abfallbeseitigung dar. Schon mehrfach sei es zu Bränden in Containern gekommen. Die Brandursache sei zwar nur schwer nachzuweisen, aber die Vermutung, dass diese durch Lithium-Akkus ausgelöst sein könnten, liege nahe, erklärte ein Sprecher des städtischen Unternehmens.
In diesem Jahr seien zwei Containerbrände registriert worden, im vergangenen Jahr fünf und im Jahr 2023 vier. Lithium-Akkus können sich bei Beschädigung entzünden. Außerdem entstünden wie auch bei normalen Batterien Schadstoffe, wenn sie in die Müllverbrennung gelangten.
Pfandsystem gefordert
Verbraucher sollten aus E-Zigaretten und anderen Elektrogeräten die Batterien und Akkus herausnehmen und erst dann in die E-Schrottsammlung auf Recyclinghöfen oder in Depotcontainern geben. Die Hamburger Stadtreinigung sprach sich dafür aus, die Entsorgung von E-Zigaretten besser zu regeln, etwa durch Pfandsysteme oder gar die derzeitigen Vertriebswege zu verbieten.
Erst kürzlich hatte die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) eine Häufung von Bränden durch Akkus beklagt. "Batterien und insbesondere Lithium-Ionen-Akkus stellen eine erhebliche Gefahr dar, wenn sie in Abfallbehältern landen", sagte ein Sprecher des kommunalen Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur. Kommt es dann in den Sammelfahrzeugen oder Anlagen zu Beschädigungen - zum Beispiel durch Druck, Reibung oder Hitze - können sie sich entzünden oder sogar explodieren.
Täglich rund 30 Brände deutschlandweit
Erst Anfang der vergangenen Woche hatte brennender Elektroschrott bei einem Schrott- und Recyclingunternehmen in Flensburg für einen mehrstündigen Feuerwehreinsatz gesorgt. Die Flensburger Polizei geht davon aus, dass sich der rund 50 Kubikmeter große Haufen selbst entzündete.
Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) brennt es deutschlandweit täglich rund 30 Mal in Müllfahrzeugen, Recyclinghöfen und Abfallbehandlungsanlagen. Schätzungen zufolge werden rund 80 Prozent dieser Brände durch Lithium-Ionen-Akkus oder Lithium-Batterien ausgelöst.