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Hamburg & Schleswig-HolsteinUnternehmen im Norden suchen Bewerber für die Ausbildung

20.11.2025, 11:01 Uhr
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Trotz vieler freier Ausbildungsplätze in Schleswig-Holstein bleiben zahlreiche Stellen unbesetzt. Betriebe und Kammern werben um Nachwuchs.

Lübeck (dpa/lno) - Zahlreiche Unternehmen in Schleswig-Holstein suchen weiterhin geeignete Nachwuchskräfte. "Aktuell sind in Schleswig-Holstein noch rund 2.200 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt, während ebenso viele junge Menschen noch auf der Suche nach einer passenden Perspektive sind", berichtet der Leiter der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Markus Biercher.

Mit 16.900 gemeldeten Ausbildungsstellen und 14.800 Bewerberinnen und Bewerbern übersteige das Angebot auch in diesem Jahr deutlich die Nachfrage. "Das verdeutlicht die hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe, die damit gezielt in die Fachkräftesicherung investieren", sagt Biercher. Zugleich betonte er das Potenzial junger Menschen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht ideal für die Arbeit wirken.

IHK: Ausbildung ist kein Plan B

Franziska Leupelt, Vize-Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein, ergänzte: "Zum Stichtag 31. Oktober haben wir 8.710 neue Ausbildungsverträge in den IHK-Berufen registriert – 321 weniger als im Vorjahr." Die Wirtschaft im Norden brauche mehr junge Menschen, die sich für eine Ausbildung entscheiden.

Daher forderte sie eine praxisnähere Berufsorientierung, die die Menschen an ihre Stärken heranführe. "Und Eltern wie Umfeld müssen wieder erkennen, dass Ausbildung kein Plan B ist, sondern ein verlässlicher Weg in eine gute Zukunft – gerade jetzt, wo die Arbeitslosenquote bei Jungakademikern steigt", betonte Leupelt.

Stamer: Junge Menschen werden im Handwerk gebraucht

Im Handwerk wurden bis Ende Oktober 2025 insgesamt 6.368 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, sagte Ralf Stamer, Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein. Dies seien ähnlich viele wie im letzten Jahr.

"Das Signal an die jungen Menschen lautet: Im Handwerk werdet ihr gebraucht, hier findet ihr sinnstiftende Berufe und vielfältige Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten, im Handwerk stehen die Türen offen", betonte Stamer. Dies gelte unabhängig von der Herkunft, denn inzwischen habe jeder neunte Auszubildende im Handwerk eine ausländische Staatsangehörigkeit.

Quelle: dpa

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