Mecklenburg-VorpommernKooperation für Ammoniak und Wasserstoff im Rostocker Hafen
Ein norwegisches und ein deutsches Unternehmen wollen die Ammoniak- und Wasserstoffwirtschaft in Rostock voranbringen. Das Schweriner Wirtschaftsministerium und die Hansestadt Rostock setzen ebenfalls große Hoffnungen in das Vorhaben.
Rostock (dpa/mv) - Der Rostocker Hafen soll zu einer Drehscheibe für klimafreundliche Energieträger werden. Dazu haben der norwegische Chemikalien-, Dünger- und Industriegasekonzern Yara und der Leipziger Gasimporteur VNG am Montag in Poppendorf bei Rostock eine strategische Kooperation vereinbart. Sie wollen beim Auf- und Ausbau einer Infrastruktur für Ammoniak beziehungsweise Wasserstoff zusammenarbeiten. Am Yara-Standort in Poppendorf unterzeichneten Vertreter beider Unternehmen eine entsprechende Absichtserklärung.
Yara Clean Ammonia (YCA) und VNG wollen bei der Lieferung, Lagerung und Umwandlung von Ammoniak in Wasserstoff zusammenarbeiten. Yara International ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer im Ammoniakhandel und betreibt in Rostock das größte Ammoniaktanklager Deutschlands. VNG ist ein europaweit aktiver Unternehmensverbund mit über 20 Gesellschaften und rund 1600 Mitarbeitern.
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) bezeichnete das Vorhaben als wichtiges Projekt für die industrielle Entwicklung des Landes. Bei der Kooperation gehe es im Kern darum, den Hafen für den Import von Ammoniak und zu einem späteren Zeitpunkt auch für die Produktion von Wasserstoff aus importiertem Ammoniak zu nutzen.
Der künftige Wasserstoffbedarf in Deutschland werde nur durch einheimische Produktion und zusätzliche Importe zu decken sein, sagte der Minister. Ammoniak als Wasserstoffträger stelle einen Schlüssel dar. "Mecklenburg-Vorpommern steht bereit, vor allem die bestehende Infrastruktur im Hafen Rostock dafür einzusetzen." VNG habe als Betreiber der ostdeutschen Gasnetze die Voraussetzungen, um Wasserstoff einzuspeisen.
Von Seiten der Hansestadt Rostock hieß es, das Projekt habe das Potenzial, für die Stadt und Region langfristig strukturverändernd zu wirken. Die Ammoniak- und Wasserstoffwirtschaft könne zu einem Katalysator für die Entwicklung werden. Stadtverwaltung und kommunale Unternehmen begleiteten diesen Weg.