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Niedersachsen & BremenMordprozess gegen Polizisten beginnt: Freund weiter vermisst

10.11.2021, 01:20 Uhr
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(Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild)

Braunschweig (dpa/lni) - Im Fall eines seit Monaten vermissten Mannes beginnt heute am Landgericht Braunschweig der Mordprozess gegen einen Bundespolizisten. Obwohl bis jetzt keine Leiche gefunden wurde, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der 50-Jährige seinen engsten Freund getötet hat. Der Angeklagte soll eine offizielle Liebesbeziehung mit dessen Ehefrau angestrebt haben. Mit ihr hatte der 50-Jährige laut Staatsanwaltschaft seit 2016 eine Affäre, ohne dass die Frau Bereitschaft gezeigt habe, ihren Ehemann zu verlassen.

Der 51 Jahre alte Ehemann war in den Morgenstunden des 13. April verschwunden. In seinem Garten in Liebenburg (Kreis Goslar) fanden die Ermittler Blutspuren, ebenso in seinem Auto, das drei Tage später auf dem Expo-Gelände in Hannover entdeckt wurde. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte der Angeklagte seinen Freund mit einer Waffe schwer verletzt und in dem Kleintransporter weggefahren. Weil das Opfer viel Blut verlor und zudem auf ein Medikament angewiesen war, gehen die Ermittler von dessen Tod aus.

Der angeklagte Deutsche, der in Untersuchungshaft sitzt, bestritt die Vorwürfe. Trotz Zeugenaufrufen auch über die Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ungelöst" konnten die Ermittler bis heute nicht vollständig Licht in den Fall bringen. Besonders interessierten sie sich auch für ungewöhnliche Einkäufe des 50-Jährigen nach der Tat: 11 Rasengittersteine, 16 Baustahlmatten, außerdem Bauzaunelemente, Betonfüße sowie mehrere Rollen Stacheldraht. Auch deren Verbleib ist ungeklärt.

© dpa-infocom, dpa:211109-99-929898/2

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