Niedersachsen & BremenWas die Vogelgrippe-Welle den Steuerzahler kostet

Fast 1,4 Millionen Tiere wurden in Niedersachsen wegen der Geflügelpest getötet – für das Land bedeutet das Entschädigungen in Millionenhöhe.
Hannover (dpa/lni) - Die Vogelgrippe-Welle trifft Niedersachsens Landeshaushalt mit Entschädigungen in Millionenhöhe. Alleine die Ausbrüche in diesem Herbst schlagen bei der Niedersächsischen Tierseuchenkasse bisher mit knapp 32 Millionen Euro zu Buche, wie eine Sprecherin des Agrarministeriums in Hannover sagte. "Davon wird etwa die Hälfte das Land zu tragen haben und damit auch der Steuerzahler."
Tierhalter bekommen eine Entschädigung, wenn ihre Tiere auf behördliche Anordnung hin getötet werden oder sie nach der Anordnung verenden. Der Höchstbetrag dafür liegt bei Geflügel derzeit bei 50 Euro pro Tier – der Bund plant eine Anhebung auf bis zu 110 Euro. Die Entschädigung bezahlt zur Hälfte das Land, die andere Hälfte trägt die Niedersächsische Tierseuchenkasse. Hinzu kommen Kosten für die Tötung und Entsorgung der Tiere.
Ministerium: Kaltes Wetter spielt in die Karten
Die Zahl der Ausbrüche der Geflügelpest geht unterdessen langsam zurück, wie die Ministeriumssprecherin sagte. Habe es Ende Oktober und Anfang November landesweit noch rund 20 Ausbrüche pro Woche gegeben, seien es in dieser Woche erst 3 Ausbrüche. Das Friedrich-Loeffler-Institut begründe das auch damit, dass die Kraniche weiter in den Süden ziehen.
"Da spielt uns das kalte Wetter ziemlich in die Karten", sagte die Sprecherin. "Von daher können wir hier vorsichtigen Optimismus an den Tag legen, wobei natürlich die Gesamtzahlen mit 85 Ausbrüchen und fast 1,4 Millionen getöteten Tieren kein Grund zur Freude insgesamt sind."
Mehr als 100 Millionen Geflügeltiere in Niedersachsen
In Niedersachsen wurden seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen noch nie so viele Tiere wegen der Vogelgrippe getötet wie in diesem Jahr. Das Bundesland ist laut Ministerium mit mehr als 100 Millionen gehaltenen Geflügeltieren das Geflügelland Nummer eins in Deutschland.