Rheinland-Pfalz & SaarlandJe 100 Kommissaranwärter in den nächsten Jahren eingestellt
Saarbrücken (dpa/lrs) - Im Saarland sollen in den nächsten beiden Jahren jeweils 100 Kommissaranwärter eingestellt werden. Das sei angesichts der "widrigen Wirtschafts- und Finanzlage" des Landes ein "großer Erfolg", teilte das saarländische Innenministerium am Mittwoch in Saarbrücken mit. Ziel sei weiterhin, dass die Zahl von insgesamt 2900 Planstellen für Polizistinnen und Polizisten in einem Jahrzehnt im Saarland erreicht werde.
Die CDU-Fraktion im Landtag kritisierte die SPD-Alleinregierung dafür, dass sie die Anwärterzahl auf 100 gesenkt habe. "Das ist ein ganz klarer Wortbruch der Ministerpräsidentin (Anke Rehlinger/SPD), die im Wahlkampf konkret 150 Anwärterinnen und Anwärter pro Jahr versprochen hat", teilte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und innenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Anja Wagner-Scheid, mit.
Ähnliche Kritik kam am Mittwochabend vom Bund Deutscher Kriminalbeamter im Saarland: "Im Wahlkampf hatte sich das noch anders angehört. 150 Neueinstellungen hatte die Landesregierung da noch angekündigt. Damit sollte bis zum Ende der Dekade ein Personalkörper von mindestens 2900 Polizistinnen und Polizisten erreicht werden, um den fatalen Stellenabbau des vergangenen Jahrzehnts zu kompensieren", heißt es in der Mitteilung. "Mich würde wirklich brennend interessieren, wie man jetzt auf diese neuen Zahlen kommt", sagte der BDK-Landesvorsitzende Maurice Marrali demnach.
Das Ministerium gab zudem bekannt, dass die Zulage für den Dienst zu ungünstigen Zeiten um jeweils zehn Prozent ab 2024 und ab 2025 erhöht werde. Dafür würden jährlich gut 200 000 Euro zusätzlich aufgebracht. Zudem werde eine Zulage für die Ermittlungstätigkeit im Deliktfeld Kinderpornografie eingeführt - in Höhe von 150 Euro monatlich plus; bis zu drei Tage Sonderurlaub im Jahr.