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Hamburg & Schleswig-HolsteinMindestens 70 Fälle von Vogelgrippe - Alsterschwäne gesund

06.12.2025, 05:31 Uhr
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Die Mitarbeiter des Hamburger Schwanenwesens hatten in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun. Sie sammelten in ganz Hamburg tote Vögel auf. Warum der große Aufwand gute Gründe hat.

Hamburg (dpa/lno) - Kraniche, Wildgänse, Greifvögel, Wildenten, Schwäne sowie eine Möwe und eine Brachschwalbe - in den vergangenen Wochen sind in Hamburg zahlreiche tote Wildvögel gefunden worden, die das Vogelgrippe-Virus in sich trugen. In Hamburg habe es seit Anfang September 70 amtlich bestätigte Fälle für Infektionen mit dem Geflügelpestvirus H5N1 gegeben, sagte eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Institutes in Greifswald der Deutschen Presse-Agentur.

Dabei seien ausschließlich Wildvögel betroffen gewesen, es habe keine Ausbrüche bei Geflügelhaltern gegeben. Gleichzeitig kann die Zahl der betroffenen Tiere sogar noch höher sein, weil hinter einem bestätigten Fall auch mehrere Tiere stehen können.

Einsätze bis spät in die Nacht beim Schwanenwesen

Dass so viele Tiere gefunden und beprobt werden konnten, liegt auch an der emsigen Arbeit des Teams vom Hamburger Schwanenwesen. Die Dienststelle ist nicht nur für die Alsterschwäne zuständig, sondern kümmert sich auch um hilflose Wildtiere auf Hamburger Stadtgebiet. Zwischen Mitte Oktober und Anfang Dezember sei das Schwanenwesen zu mehr als 170 Einsätzen mit Bezug zur Vogelgrippe ausgerückt, sagte eine Sprecherin des Bezirksamtes Hamburg-Nord.

"In der Hochzeit wurden binnen 22 Tagen 117 Tiere eingesammelt, dies teilweise bis spät in die Nachtstunden und an Wochenenden." Diese konzentrierte und schnelle Bergung sei wichtig, um einen großflächigen Ausbruch der Vogelgrippe in Hamburg so gut wie möglich zu verhindern. Fast alle eingesammelten Tiere seien an das Hygieneinstitut in Hamburg geschickt und dort untersucht worden.

Alsterschwäne sicher im Winterquartier

Weil auch Hamburgs Alsterschwäne an der Vogelgrippe erkranken können, wird der Bestand seit Jahren vor dem Virus geschützt. In den vergangenen Jahren wurde deshalb im Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich eine kleine Zeltstadt für die Tiere aufgebaut, die dicht abgeriegelt war. Weil dort aber nun umgebaut wird, verbringen die Tiere den Winter in der Wildtierstation des Schwanenwesens. Auch dort seien sie gut vor äußeren Einflüssen geschützt, hieß es.

Bislang gebe es im Bestand keine Vogelgrippe-Fälle, sagte die Sprecherin weiter. "Glücklicherweise geht es den Hamburger Alsterschwänen in ihrem Winterquartier an der Wildtierstation sehr gut. Durch die sehr intensiven Schutzmaßnahmen, ein detailliertes Seuchenschutzkonzept und die intensive Schulung der Mitarbeitenden konnten die Tiere bisher geschützt werden."

Fast 2.000 Vogelgrippe-Wildvögel deutschlandweit

Deutschlandweit sind seit Anfang Dezember fast 2.000 positive Wildvögel beim Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald registriert worden. Hinzu kommen mindestens 165 Ausbrüche bei gehaltenem Geflügel sowie Vögeln, die beispielsweise in Zoos und Tierparks gehalten werden.

Quelle: dpa

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