Sachsen-AnhaltPfeilerfiguren im Halberstädter Dom werden restauriert

Luther, Melanchthon und Co: Nach Jahrzehnten im Schatten kehren elf berühmte Figuren zurück ins Rampenlicht des Halberstädter Doms. Was steckt dahinter?
Halberstadt (dpa/sa) - Elf historische Pfeilerfiguren aus Sandstein sollen im Halberstädter Dom wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren. Zuvor werden sie auch dank Spenden restauriert, wie die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt mitteilte. Die Figuren aus dem 19. Jahrhundert stellen bedeutendePersönlichkeiten der Kirchen- und Stadtgeschichte dar. Einst hätten sie das Hauptschiff und die südliche Querhausempore geziert. Zuletzt fristeten sie unter der Südempore des Doms ein Schattendasein, wie es weiter hieß.
Zu den elf Figuren gehören Martin Luther und Philipp Melanchthon, aber auch Konrad von Krosigk, der Anfang des 13. Jahrhunderts Bischof von Halberstadt war, sowie der heilige Augustinus und Johannes der Täufer.
In der Nachkriegszeit sei man dem denkmalpflegerischen Ideal gefolgt, den Besuchern des Domes einen möglichst reinen hochgotischen Innenraum zu präsentieren. Daher seien im Jahr 1956 Kunstwerke aus dem 18. und 19. Jahrhundert aus dem Kirchenraum entfernt und eingelagert worden, so die Kulturstiftung.
Die Ansichten haben sich gewandelt. "Großbauten wie der Halberstädter Dom und seine Ausstattung folgen keinem einheitlichen Entwurf, sondern sind Zeugnis einer Entwicklung über Jahrhunderte. In ihnen spiegelt sich das Gottesbild vieler Generationen wider", erklärte Museumsdirektorin Uta-Christiane Bergemann.