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Sachsen-AnhaltWeniger junge Störche in Sachsen-Anhalt

21.11.2025, 05:02 Uhr
Ein-Storch-sitzt-bei-seinem-Kueken

Der Storchennachwuchs hat es schwer in diesem Jahr. Seine Zahl ist gesunken. Das liegt vor allem am Wetter im Frühjahr, sagen Experten.

Loburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalts Storchennestern hat es in diesem Jahr weniger Jungstörche gegeben als 2024. Bisher seien 1.428 junge Weißstörche registriert worden, im vergangenen Jahr waren es 1.666, sagte die Biologin Sophie Hoffmann von der Vogelschutzwarte Storchenhof Loburg im Jerichower Land der Deutschen Presse-Agentur. "Die diesjährige Zahl ist nicht ganz absolut, weil ein paar wenige Nester im Salzlandkreis noch nicht erfasst sind", sagte sie. Am Trend des Nachwuchsrückgangs ändere das aber nichts.

Fast jedes fünfte Storchenpaar ohne Nachwuchs

Der Grund hierfür sei wetterbedingt. Das Frühjahr sei zu lange zu trocken gewesen, was die Versorgung der Jungtiere erschwert habe. Erfreulich ist laut Hoffmann, dass die Zahl der erwachsenen Storchenpaare in diesem Jahr im Vergleich zum vorherigen nahezu identisch ist. "Wir haben 775 Horstpaare gezählt, 2024 waren es 779." Laut aktueller Statistik habe es landesweit nur zwei Nester mit fünf Jungstörchen gegeben und 33 Nester mit vier jungen Störchen. "Im Schnitt hatten 19 Prozent der Horstpaare gar keinen Nachwuchs."

Betreuernetzwerk für Weißstörche

Gezählt würden die kleinen und großen Adebare von Männern und Frauen, die sich innerhalb eines Weißstorch-Betreuernetzwerks engagieren - zumeist ehrenamtlich. "Wir haben in einigen Regionen Bedarf und verzeichnen grundsätzlich eine gewisse Überalterung. Wer mitmachen möchte, kann sich gern im Storchenhof Loburg melden", sagte Hoffmann, die als Hofkoordinatorin arbeitet. Im Idealfall gehen die Neuen erst einmal mit einem erfahrenen Storchenbetreuer mit, ehe sie selbstständig tätig werden, wie es hieß.

Im vergangenen Jahr feierte der Storchenhof Loburg seinen 45. Geburtstag. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er den Angaben zufolge unter anderem mehr als 2.200 Weißstörche und etwa 700 Greifvögel wie Bussarde, Falken und Milane aufgenommen und gepflegt. Auch Eulen und Kraniche würden in Obhut genommen, ebenso verwaiste Küken. Gut zwei Drittel der Vögel können wieder ausgewildert werden, wie es hieß.

Quelle: dpa

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