SachsenKeine Entspannung am Arbeitsmarkt in Sachsen

Trotz eines leichten Rückgangs ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen so hoch wie seit zehn Jahren nicht. Wie wird sich die Lage in den nächsten Monaten entwickeln?
Chemnitz (dpa/sn) - Am Arbeitsmarkt in Sachsen ist trotz eines leichten Rückgangs der Arbeitslosigkeit keine deutliche Entspannung in Sicht. Landesweit waren zuletzt rund 146.000 Menschen arbeitslos gemeldet - 1.800 weniger als im Oktober. Das liege aber vor allem daran, dass zahlreiche Menschen Qualifizierungsmaßnahmen begonnen hätten und damit nicht mehr als arbeitslos gelten, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz mit.
Auf lange Sicht liegt die Zahl der Arbeitslosen so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr in einem November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren fast 7.400 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote wurde wie im Oktober mit 6,8 Prozent ausgewiesen.
Unterschiede zwischen den Regionen und Branchen
Im regionalen Vergleich ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am niedrigsten mit 5,3 Prozent. Schlusslicht ist die Stadt Chemnitz mit 9,4 Prozent.
Im Branchenvergleich gab es einen Beschäftigungsaufbau im Sozial- und Gesundheitswesen. Dagegen ging die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe stark zurück.
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Sachsen, Markus Schlimbach, nannte die steigenden Entlassungen in der Industrie "ein deutliches Alarmsignal". Die Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung schlage jetzt voll auf den Arbeitsmarkt durch. Die Bundesregierung müsse schnell einen Weg aufzeigen, wie die Industrie stabilisiert werden könne.