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Rückstand wächst bei Ocean Race Auch ein Weltrekord verhindert Herrmanns Dämpfer nicht

Boris Herrmann (r.) will noch nicht aufgeben.

Boris Herrmann (r.) will noch nicht aufgeben.

(Foto: picture alliance/dpa/Team Malizia)

Boris Herrmanns Team Malizia hat die fünfte Ocean-Race-Etappe mit Licht und Schatten beendet: Dem fabelhaften 24-Stunden Weltrekord folgte mit Rang drei im Ziel ein Dämpfer im Kampf um den Gesamtsieg. "Abgerechnet", sagt Boris Herrmann, "wird im Ziel."

Boris Herrmanns Team Malizia musste im Kampf um den Gesamtsieg im Ocean Race einen Dämpfer einstecken. Mit Rang drei auf der fünften von sieben Etappen der Weltumseglung fiel die deutsche Rennyacht im Klassement zurück. Die Führung haben erstmals die Etappensieger vom US-Team 11th Hour Racing (28 Punkte) vor dem Schweizer Team Holcim-PRB (27 Punkte) übernommen. Team Malizias Rückstand hat sich vor den letzten beiden Etappen auf Platz drei mit 24 Punkten vergrößert.

"Wir kämpfen weiter. Abgerechnet wird im Ziel", gab Team Malizias Gründer und Skipper Boris Herrmann das Motto für den Endspurt im Ocean Race vor. Unzufrieden mit der Leistung seines Teams war der 42-Jährige nicht: "Wir haben auf dieser Etappe guten Sport und ein spannendes Finale erlebt. Ein kleiner Winddreher, ein kleiner Steuerfehler bei unseren Gegnern hätte auf den letzten Meilen die Wende bringen können."

Bis auf weniger als eine Seemeile war Team Malizia den Rivalen vom Team Holcim-PRB im Schlussspurt am Pfingstmontag noch einmal nahegekommen. Doch Kevin Escoffier und seine Crew verteidigten ihre Position und kamen als Zweite hinter 11th Hour Racing und vor Team Malizia ins Ziel. Weil die Ergebnisse der Transatlantik-Etappe von Newport über 3500 Seemeilen nach Aarhus mit doppelter Punktzahl belohnt werden, war Abschnitt fünf alleine so viel wert wie die letzten beiden Etappen zusammen.

Der Weltrekord wird bleiben

Boris Herrmanns britischer Co-Skipper Will Harris sagte: "Wir waren so nah dran, Holcim-PRB am Ende noch einzuholen. Leider haben wir nicht ganz das Ergebnis erreicht, das wir wollten. Wir hätten wirklich gerne ein paar Punkte mehr geholt."

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Auf der Haben-Seite bleibt für das Segel-Quartett auf der deutschen Rennyacht ein historischer Erfolg: Boris Herrmann, Will Harris, Yann Eliès und Rosalin Kuiper haben mit 641,13 Seemeilen einen 24-Stunden-Weltrekord aufgestellt. "Viele haben schon versucht, diesen Rekord zu kriegen. Ich auch über viele Jahre. Der ist wirklich etwas ganz Besonderes", sagte Herrmann.

Team Malizia war das elfte Team, das den 24-Stunden-Rekord seit der ersten Bestmarke durch eine Ocean-Race-Yacht im Whitbread Round the World Race 1993/1994 brechen konnte. Die europäische "Intrum Justitia" mit dem britischen Skipper Lawrie Smith hatte die Segelwelt vor 30 Jahren mit 428,7 Seemeilen über 24 Stunden beeindruckt. Beim stürmischen Ritt von Punta del Este nach Freemantle war der Hamburger Segelprofi Tim Kröger auf "Intrum Justitia" als Vorschiffsmann bei seiner ersten Weltumseglung dabei. Drei Jahrzehnte später sagte der 58-Jährige über Team Malizias aktuelle Leistung: "Das ist eine Distanz von mehr als einem Fastnet-Rennen in 24 Stunden und eine irre Leistung. Es ist phänomenal, wie sich die Boote weiterentwickelt haben!"

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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