Rasanter Aufstieg Außenseiterin Niedermaier wird sensationell Rad-Weltmeisterin
10.08.2023, 20:31 Uhr Artikel anhören
Niederrmaier gewann die U23-Wertung mit sieben Sekunden Vorsprung..
(Foto: picture alliance/dpa/Belga)
Sie peilt die Olympischen Winterspiele im Skibergsteigen an - im Sommer macht sie auf dem Rad Furore. Die 20-jährge Niedermaier düpiert die Konkurrenz erst bei der Königsetappe des Giro und schlägt nun bei der WM erneut zu. Im Zeitfahren gewinnt sie völlig überraschend die U23-Wertung.
Die erst 20 Jahre alte Antonia Niedermaier hat bei der Rad-WM in Schottland überraschend den Titel im Einzelzeitfahren der U23-Frauen auf der Straße gewonnen. Die Rosenheimerin, die im Juli bereits beim Giro d'Italia mit dem Sieg auf der Königsetappe überrascht hatte, holte sich über 36,2 Kilometer in 49:27 Minuten den Sieg vor der Französin Cedrine Kerbaol mit sieben Sekunden Vorsprung. Wie im Vorjahr war die U23-Kategorie im Rahmen des Frauen-Wettbewerbs ausgetragen worden.
In der Frauen-Wertung landete Niedermaier auf einem beachtlichen elften Platz. Dabei wies sie einen Rückstand von 2:27 Minuten auf die Amerikanerin Chloe Dygert auf, die nach einer langen Leidenszeit ihr Happy End feierte. Die Australierin Grace Brown und die Österreicherin Christina Schweinberger fuhren auf Platz zwei und drei.
Niedermaier hat Winter-Olympia im Visier
Niedermaier gilt als Riesentalent im deutschen Radsport. Dabei ist sie parallel auch im Skibergsteigen aktiv und hat dort auch die Olympia-Teilnahme bei den Winterspielen 2026 im Visier. In Cortina d'Ampezzo wird die Sportart dem olympischen Programm angehören.
Die junge Deutsche hatte bereits 2021 mit dem dritten WM-Platz bei den Junioren ihr Talent nachgewiesen. Nach ihrem Wechsel in die WorldTour in diesem Jahr ging der Aufstieg dann rasant weiter. Auf der fünften Giro-Etappe düpierte sie die gesamte Konkurrenz und siegte vor dem niederländischen Radstar Annemiek van Vleuten. Nur einen Tag später folgte aber der Schock, als sie bei einem Sturz von Tadej Pogacars Freundin Urska Zigart mitgerissen wurde und mit einer Gesichtsverletzung aufgeben musste.
Einen Sturz hat auch Dygert in unschöner Erinnerung. 2020 hatte sich die 26-Jährige beim WM-Zeitfahren in Imola bei einem Horror-Sturz den Oberschenkel an einer Leitplanke aufgeschlitzt und musste mehrmals operiert werden. Danach erkrankte sie am Epstein-Barr-Virus, ehe sie sich im vergangenen Herbst auch noch einer Herzoperation unterziehen musste. Nun holte sie nach vier Jahren wieder den WM-Titel. Schon auf der Bahn hatte sie vor einigen Tagen das Regenbogentrikot in der 3000-Meter-Einerverfolgung vor Franziska Brauße geholt.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa