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Nach Unfall einfach weggefahren Deutscher LKW-Fahrer fuhr Radprofi Rebellin tot

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Vom Rad blieb nicht viel übrig.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Wenige Tage nach seinem Karriereende wird der langjährige Radprofi Davide Rebellin bei einem Unfall mit einem LKW tödlich verletzt. Die italienischen Ermittlungsbehörden haben nun dessen deutschen Fahrer ausfindig gemacht. Ihm wird die Tötung des 51-Jährigen vorgeworfen - und Fahrerflucht.

Der Radprofi Davide Rebellin ist nach Erkenntnissen der italienischen Polizei von einem deutschen LKW-Fahrer überfahren und getötet worden. Das ergaben die Auswertung von Überwachungsvideos am Tatort, Zeugenbefragungen und weitere Ermittlungen, wie die Staatsanwaltschaft Vicenza mitteilte. Demnach sei der 62 Jahre alte Mann, der für eine Spedition aus Nordrhein-Westfalen arbeite, auch durch die Kooperation mit der deutschen Polizei gefunden worden.

Es wurde Anklage erhoben gegen den Fahrer des Sattelschleppers, der laut den Strafverfolgern nach der Kollision den Unfallort verlassen hatte und nach Deutschland zurückgekehrt war. In seiner Heimat könne er aber nicht verhaftet werden, weil es den italienischen Straftatbestand der sogenannten Tötung im Straßenverkehr ("omicidio stradale") so analog in der Bundesrepublik nicht gibt, berichteten Medien. Daneben ermitteln die Behörden auch noch wegen Fahrerflucht nach einer Tötung im Straßenverkehr.

Der 51 Jahre alte Rebellin, der früher auch für den deutschen Eliterennstall Gerolsteiner gefahren war und seine lange Profikarriere erst vor wenigen Wochen beendet hatte, war am Mittwochvormittag an einem Kreisverkehr von dem Sattelzug erfasst worden. Er starb noch an der Unfallstelle in der Gemeinde Montebello Vicentino.

Der LKW-Fahrer wurde 2001 bereits wegen Fahrerflucht verurteilt

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Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte nun weitere Details: Wie Augenzeugen berichteten, sei der Deutsche nach dem Unfall ausgestiegen und habe sich dem auf der Straße liegenden Rebellin genähert. Dann aber sei er sofort wieder in das Fahrerhaus des Sattelschleppers eingestiegen und davongefahren. Er wurde dabei von den Passanten fotografiert - anhand dieser Bilder konnten die Carabinieri den Mann ausfindig machen.

Ferner wurde bekannt gegeben, dass der deutsche Fernfahrer 2001 von einem Gericht im süditalienischen Foggia wegen Fahrerflucht verurteilt worden war. Außerdem sei ihm 2014 in Chieti in der mittelitalienischen Region Abruzzen von der Polizei der Führerschein abgenommen worden wegen Trunkenheit am Steuer.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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