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Deutsche Favoriten souverän Dressur-Quartett gewinnt WM-Gold

Deutsches Dressur-Team (v.l.n.r.): Isabell Werth, Dorothee Schneider, Sönke Rothenberger und Jessica von Bredow-Werndl bei der Siegerehrung in Tryon.

Deutsches Dressur-Team (v.l.n.r.): Isabell Werth, Dorothee Schneider, Sönke Rothenberger und Jessica von Bredow-Werndl bei der Siegerehrung in Tryon.

(Foto: dpa)

Als letzte Reiterin macht Isabell Werth den erwarteten Triumph perfekt: Das deutsche Dressur-Quartett gewinnt bei den Weltreiterspielen in den Vereinigten Staaten die Goldmedaille. Nun beginnen die Wettbewerbe im Einzel, dort sollen weitere Erfolge her.

Isabell Werth ballte die rechte Faust, die Freudentränen liefen über das Gesicht. Angeführt von ihrer Rekordreiterin hat die deutsche Dressur-Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in den USA erneut Gold gewonnen. Schon bevor der letzte Ritt der US-Konkurrenz beendet war, begannen die Feierlichkeiten. "Ich bin so glücklich, dass sie wieder fit ist", sagte Werth über ihre Stute, die dreieinhalb Jahre verletzt war. Dass es hieß, das sei ein Risiko, "hat mir zusätzliche Motivation gegeben". Es war ihre achte Goldmedaille bei einer WM. Das deutsche Team gewann souverän vor de USA, für die als letzte Reiterin Laura Graves mit Verdades Silber vor Großbritannien sicherte. Das deutsche Gold konnte sie nicht mehr gefährden.

Mit Rothenberger legten die Deutschen auch am zweiten Tag bereits einen Start hin.

Mit Rothenberger legten die Deutschen auch am zweiten Tag bereits einen Start hin.

(Foto: picture alliance/dpa)

"Das war Gänsehaut pur", sagte Klaus Roeser, der Equipe-Chef: "Das war Wahnsinn, wie Isabell der Belastung standgehalten hat." Die 49 Jahre alte Reiterin brillierte mit ihrer Stute Bella Rose. Die anderen hatten auf der Tribüne mitgezittert und lagen sich danach in den Armen. "Der Kreis schließt sich, es ist etwas ganz besonderes, mit diesem Pferd zu gewinnen", sagte Werth. Bundestrainerin Monica Theodrescu kommentierte: "Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht, gerade mit diesem wunderbaren Team."

"Sensationell", rief Jessica von Bredow-Werndl, die bei ihrem WM-Debüt im deutschen Team gleich Gold gewann. "Das ist einfach Wahnsinn, es ist wirklich ein Kindheitstraum für mich in Erfüllung gegangen. Isabell hat es nicht mehr spannend und den Sack einfach zugemacht." Wenige Stunden vor Werth hatte Sönke Rothenberger mit Cosmo eine starke Leistung mit nur zwei kleinen Fehlern gezeigt. Am Tag zuvor waren von Bredow-Werndl mit Dalera und Dorothee Schneider mit Sammy Davis Jr. für Deutschland geritten. "Jessi hat super vorgelegt", sagte Theodorescu. Schneider lieferte das Streichergebnis, da pro Team nur die besten drei Resultate zählen.

Auch Chancen auf Einzel-Medaillen

Der zweite Dressur-Tag begann mit dem starken Ritt von Rothenberger. "Ich bin mächtig stolz auf mein Pferd, dass es bei diesen nicht einfachen Wetterbedingungen so für mich gekämpft hat", sagte der 23 Jahre alte Student. "Bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit und der knallenden Sonne war das nicht selbstverständlich." "Diese Schnitzer beim Rückwärtsrichten und bei den Pirouetten, da hätte ich ein bisschen energischer sein können", sagte Rothenberger mit Blick auf seine kleinen Fehler. Insgesamt galt jedoch: "Er hat mir ein tolles Gefühl gegeben." Nun will er auch im Einzel angreifen. "Das gibt mir schon ein richtig gutes Gefühl, weil der Special bekanntlich seine Parade-Prüfung ist. Deshalb freue ich mich da enorm drauf."

Am Donnerstag steht der Special an, am Sonntag die Kür. Neben Rothenberger zählt in beiden Prüfungen Werth zu den Favoriten. Durch den Erfolg des Teams in den USA baute Deutschland seine Rekord-Serie in der Dressur aus. Seit der ersten WM 1966 siegten deutsche Teams bei vierzehn Titelkämpfen zwölfmal. Nur zweimal reichte es nicht zu Gold: 1970 in Aachen gewann die UdSSR, 2010 siegten die Niederländer.

Auch das deutsche Vielseitigkeits-Team hofft auf Edelmetall. Dank einer überragenden Dressur von Julia Krajewski aus Warendorf mit Chipmunk übernahm der der Titelverteidiger die Führung. Zuvor war am Donnerstagmorgen Ortszeit Kai Rüder mit Colani Sunrise für Deutschland geritten. Nach der Hälfte des Starterfeldes liegt Deutschland vor Australien und Frankreich. Am Freitag reiten Andreas Dibowski mit Corrida und Ingrid Klimke mit Hale Bob. Zu dem Dreikampf gehören neben der Dressur auch der Geländeritt am Samstag und das Springen am Sonntag.

Quelle: ntv.de, lou/dpa

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