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Kämna-Attacke bei Giro-Auftakt Heißer Sprint entscheidet erstes Maglia Rosa

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(Foto: IMAGO/LaPresse)

1000 Meter vor dem Ziel führt Radrennfahrer Lennard Kämna bei der ersten Etappe des Giro d'Italia, doch dann übernimmt Topfavorit Mathieu van der Poel das Zepter. Der Niederländer schnappt sich im finalen Sprint, bei dem es zu einem Unfall kommt, das erste Rosa Trikot der Italien-Rundfahrt.

Eine scharfe Attacke von Lennard Kämna blieb ohne Erfolg, stattdessen hat sich Mathieu van der Poel nach Gelb bei der Tour de France 2021 auch das Rosa Trikot zum Auftakt des 105. Giro d'Italia geholt. Der Niederländer, Enkel des 2019 verstorbenen Radstars Raymond Poulidor, siegte beim spektakulären Giro-Abstecher in Ungarn nach 195 Kilometern von Budapest nach Visegrad vor Biniam Girmay aus Eritrea und dem Spanier Pello Bilbao.

Für Furore sorgte aber gleich Kämna, der gut zweieinhalb Kilometer am Schlussanstieg attackierte und das Feld auseinanderriss. "Es war ziemlich spontan. Als ich gemerkt habe, dass ich in einer guten Position bin und das Feld etwas zum Stehen kam, dachte ich mir: Das ist ein guter Moment zu attackieren. Am Ende hat es nicht geklappt, aber es war trotzdem schön. Mir sind hinten raus die Beine explodiert", sagte Kämna.

Kämna will Buchmann helfen

Doch die Konkurrenz war gewarnt. 800 Meter vor dem Ziel war der Tour-Etappensieger von 2020 wieder eingeholt - und es kam zum erwarteten Szenario mit van der Poel als Sieger. Auf ähnliche Weise hatte der viermalige Cross-Weltmeister im vergangenen Jahr die zweite Tour-Etappe an der Mur-de-Bretagne gewonnen und dann sechs Tage das Gelbe Trikot getragen. Überschattet wurde das Finale von einem Sturz des australischen Sprintstars Caleb Ewan.

Von Kämna dürfte aber noch einiges zu erwarten sein. Der 25-Jährige präsentierte sich in Top-Form. Beim Giro will er auf Etappenjagd gehen und den drei Topfahrern um Emanuel Buchmann beim Kampf ums Podium helfen. Weite Teile der ersten Etappe der zweitwichtigsten Radsport-Landesrundfahrt nach der Tour de France hatte ein italienisches Duo für Aufsehen gesorgt: Mattia Bais und Filippo Tagliani vom Team DRA fuhren vorübergehend mehr als zehn Minuten Vorsprung heraus, wurden aber knapp 14 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.

Am Samstag steht das erste von zwei Einzelzeitfahren auf dem Programm, die neun Kilometer durch Budapest sollten jedoch nicht für große Abstände im Gesamtklassement sorgen. Der Ausflug nach Ungarn endet am Sonntag mit der Etappe von Kapsovar nach Balatonfüred, ehe es auf der vierten Etappe in Italien schon ernst wird und auf den Ätna geht - den höchsten aktiven Vulkan Europas. Der Giro endet nach 3410 km am 29. Mai in Verona.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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