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Brennauer trägt Rad ins Ziel Kämna "verkackt", um dann Meister zu werden

Lennard Kämna im Schlussspurt.

Lennard Kämna im Schlussspurt.

(Foto: IMAGO/Hartenfelser)

Giro- und Tour-Etappensieger Lennard Kämna beerbt Seriensieger Tony Martin als deutscher Meister im Einzelzeitfahren der Radprofis. Über seinen Sieg ist der 25-Jährige durchaus verwundert. Bei den Frauen stürzt die Siegerin in der letzten Kurve, eine 22-Jährige überragt die Elite.

Ein nicht funktionierender Transponder ließ Lennard Kämna im Sauerland erst im Unklaren über seinen Sieg. Doch wenig später hatte der 25 Jahre alte Radprofi Gewissheit, erstmals in seiner Karriere den deutschen Meistertitel im Einzelzeitfahren geholt zu haben. "Ich war etwas verwundert, als ich im Ziel war. Ich dachte erst, ich hätte verkackt, darum bin ich jetzt umso glücklicher", sagte Kämna.

Der 25 Jahre alte Bora-hansgrohe-Profi setzte sich am Freitag auf dem anspruchsvollen 27,5 Kilometer langen Kurs mit Start und Ziel in Marsberg in einer Zeit von 35:31 Minuten mit 15 Sekunden Vorsprung auf Jannik Steimle durch. Dritter wurde Kämnas Teamkollege Nils Politt mit einem Rückstand von 24 Sekunden.

"Der Stärkste hat heute gewonnen. Ich bin nicht enttäuscht über den zweiten Platz", sagte Steimle. "Ich bin super happy, dass es geklappt hat. Es hat für mich einen sehr hohen Stellenwert, diesen Titel zu holen", erklärte Kämna, der in diesem Jahr bereits eine Etappe beim Giro d'Italia und 2020 bei der Tour de France gewann. Kämna ist damit Nachfolger von Tony Martin, der sich seit 2010 insgesamt zehnmal den Titel sicherte - neun davon in Serie.

Brennauer stürzt kurz vor dem Ziel

Lisa Brennauer stürzte in der letzten Kurve.

Lisa Brennauer stürzte in der letzten Kurve.

(Foto: IMAGO/Hartenfelser)

Auch im Straßenrennen am Sonntag wird es einen neuen Titelträger geben, weil Vorjahressieger Maximilian Schachmann aufgrund einer Corona-Infektion nicht startet. Der Kurs führt über 189 anspruchsvolle Kilometer von Arnsberg-Neheim zum Kahlen Asten in 838 Metern Höhe. Auch hier könnte Kämna in Abwesenheit seines Teamkollegens Schachmann wieder zuschlagen. "Natürlich wollen wir das Trikot verteidigen, aber es wird natürlich nicht ganz einfach", sagte Kämna.

Trotz starker Form und dem Titel im Zeitfahren im Rücken ist für Kämna ein Sieg im Straßenrennen aber alles andere als ein Selbstläufer. Auf die Frage, ob sich der 25 Jahre alte Bora-hansgrohe-Profi nach seinem Sieg im Kampf gegen die Uhr auch am Sonntag als Favorit sehe, antwortete Kämna: "Nö! Mit Sicherheit werde ich einer der Favoriten sein, aber es gibt noch viele andere starke Fahrer. Ich werde mit viel Respekt rangehen." Ob Kämna bei der am 1. Juli in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen an den Start der 109. Tour de France gehen wird, ist weiterhin offen.

Den Titel bei den Frauen sicherte sich wie im Vorjahr Lisa Brennauer. Die 34-Jährige setzte auf dem gleichen Kurs in einer Zeit von 42:23 Minuten mit 14 Sekunden Vorsprung gegen Lisa Klein durch. Dritte wurde mit 25 Sekunden Rückstand Hannah Ludwig. Brennauer stürzte kurz vor dem Ziel in der letzten Kurve, überquerte aber noch zu Fuß mit ihrem Rad in den Händen den Zielstrich. "Ich bin einfach zu schnell in die letzte Kurve. Ich dachte schon, das war es jetzt", sagte Brennauer nach ihrem fünften nationalen Titel im Kampf gegen die Uhr.

Den Titel im erstmals ausgetragen Frauen-U23-Rennen gewann Ricarda Bauernfeind. Die 22-Jährige war dabei mit einer Zeit von 42:04 Minuten sogar 19 Sekunden schneller als Elite-Siegerin Brennauer.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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