Ohne Weltranglisten-Zweiten Nadal kritisiert Russen-Ausschluss von Wimbledon
01.05.2022, 20:56 Uhr
Hält nichts vom Antrittsverbot für russische Tennisspieler in Wimbledon: Rafael Nadal.
(Foto: REUTERS)
Tennisstar Rafael Nadal bezeichnet das Startverbot für russische und belarussische Profis beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon wegen Russlands Angriffskrieg als "sehr unfair". Der Grand-Slam-Rekordchampion ist nicht allein mit seiner Kritik, doch die Organisatoren sehen ihre Hände gebunden.
Der spanische Tennis-Weltstar Rafael Nadal hat den Ausschluss von Profis aus Russland und Belarus beim diesjährigen Grand-Slam-Turnier in Wimbledon scharf kritisiert. Die Entscheidung der Organisatoren sei "sehr unfair", sagte Nadal bei einer Pressekonferenz in Madrid vor dem Masters-1000-Turnier in der spanischen Hauptstadt. Dabei tritt der Weltranglisten-Dritte Alexander Zverev als Titelverteidiger an.
Wimbledon schließt Tennisprofis aus Russland und Belarus wegen der russischen Invasion in die Ukraine aus. Nadal hat dafür überhaupt kein Verständnis: "Es ist sehr unfair gegenüber meinen Kollegen. Was können die Armen denn dafür?", sagte der 35 Jahre alte Weltrangliste-Vierte. Die Profis treffe keine Schuld, "an dem, was passiert". Vor Nadal hatten unter anderem Zverev, der Russe Andrej Rubljow und der Serbe Novak Djokovic die Maßnahme kritisiert. Auch die Spielervereinigungen ATP und WTA hatten sich kritisch geäußert.
"Keine realisierbare Alternative"
Vom Ausschluss ist unter anderem auch der russische Weltranglisten-Zweite Daniil Medwedew betroffen - ein Rivale von Nadal, Djokovic und Zverev im Kampf um Titel und den ersten Platz in der Weltrangliste. Auch Top-Ten-Spieler Rublew ist betroffen. "Für sie tut es mir leid. Ich wünschte, es wäre anders", sagte Grand-Slam-Rekordchampion Nadal.
Die Organisatoren des englischen Rasen-Klassikers hatten dieser Tage versichert, aufgrund der Vorgaben der britischen Regierung habe es "keine realisierbare Alternative" gegeben. Falls Profis aus Russland und Belarus mit einer Erklärung gegen den Krieg die Teilnahme erlaubt worden wäre, "hätten wir riskiert, dass ihr Erfolg zum Vorteil der Propagandamaschine des russischen Regimes genutzt worden wäre", sagte am Dienstag der Vorsitzende des All England Lawn Tennis Clubs (AELTC), Ian Hewitt. Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres findet vom 27. Juni bis zum 10. Juli statt.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa