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Taubitz von Platz 22 auf 1 Rodlern glücken verrückte Aufholjagden auf "Wasserrutsche"

Taubitz fuhr im zweiten Durchgang ganz nach vorn.

Taubitz fuhr im zweiten Durchgang ganz nach vorn.

(Foto: dpa)

Es sind Weltcupsiege der besonderen Art: Julia Taubitz macht es so wie ihr Rodel-Teamkollege Max Langenhan und fährt nach einem miesen ersten Durchgang ganz nach vorn. Das Wetter hat beim Weltcup in Altenberg seine Finger im Spiel.

Sie machten Trockenschwimmen, tanzten Macarena und unterhielten so das Publikum: Rodlerin Julia Taubitz und die mit ihr in der Leaderbox stehenden Konkurrentinnen machten das Beste aus dem unglaublichen Rodel-Weltcup in Altenberg. Das Rennen war stark vom Wetter beeinflusst, große Pfützen hatten sich auf der Eisbahn gebildet, die zeitweise eher an eine Wasserrutsche erinnerte.

Und so gab es irre Ergebnisse mit historischen Aufholjagden der deutschen Rodler: Nachdem am Samstag Weltmeister Max Langenhan vom BRC 05 Friedrichroda vom 21. Rang nach dem ersten Durchgang noch zum Sieg gerast war, toppte die WM-Zweite Taubitz dieses Ergebnis noch einmal. Die Oberwiesenthalerin schaffte das bisher einzigartige Kunststück, von Platz 22 ganz nach vorn zu fahren. Sie verwies die Lettin Elina Ieva Vitola mit 0,149 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Dritte wurde Weltmeisterin Lisa Schulte aus Österreich, die auf Taubitz 0,297 Sekunden Rückstand hatte.

Mehr Wasserrutsche als Eisrinne.

Mehr Wasserrutsche als Eisrinne.

(Foto: dpa)

"Der Plan war eigentlich, nach dem ersten Lauf im vorderen Mittelfeld zu sein, das hat nicht ganz geklappt. Ich hatte ein paar Fehlerchen eingebaut, die am Ende noch ganz praktisch waren", sagte Taubitz, die mit ihrem 24. Weltcup-Sieg die Führung in der Gesamtwertung ausbaute. "Es war halt ein Wetterrennen. Da freut man sich nicht ganz so über einen Sieg wie bei Kaiserwetter." Anna Berreiter wurde Vierte, auch Melina Fischer als Sechste und Merle Fraebel als Siebte schafften Top-Ten-Plätze-Plätze.

Langenhan "hatte einfach Glück"

Durch die Temperaturen von rund sechs Grad baute die Bahn mit zunehmender Wettkampfdauer ab. Hintere Startnummern hatten im ersten Lauf so zunächst einen Nachteil. Taubitz war als Drittletzte in die Eisrinne gegangen, saß im entscheidenden zweiten Lauf dann aber entsprechend früh am Start, weil die besten Fahrerinnen des ersten Durchgangs wie üblich als Letzte starteten.

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Tags zuvor hatte Langenhan ähnlich wie Taubitz triumphiert. Beide hatten mit Startnummer 27 keine guten ersten Läufe. "Ich hatte einfach Glück. Solche Fehler verdienen eigentlich eine Niederlage. Dass ich dann so einen zweiten Lauf treffe und die Bahn dann so nachlässt, das wünscht man keinem anderen Sportler. Das tut mir auch leid", sagte Langenhan. Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch vom RC Berchtesgaden verpasste als Vierter seinen 51. Weltcupsieg, nachdem er zur Halbzeit noch aussichtsreich auf Rang zwei gelegen hatte.

Ein ähnliches Kunststück wie Taubitz und Langenhan hatte Kollege Loch auch schon einmal geschafft: Im Dezember 2020 fuhr der Berchtesgadener ebenfalls auf der Altenberger Bahn von Platz 17 aus zum Sieg. Weiter geht es für die deutschen Rennrodler am kommenden Wochenende mit dem nächsten Heim-Weltcup in Oberhof.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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