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Knüppelharte Etappen bei Vuelta Roglic fährt gegen die Schmerzen, Ex-Edelhelfer und ein Juwel

Primoz Roglic war nach seinem Sturz bei der Tour de France schwer gezeichnet.

Primoz Roglic war nach seinem Sturz bei der Tour de France schwer gezeichnet.

(Foto: dpa)

Nach dem schmerzhaften Aus bei der Tour de France ist vor der Vuelta: Primoz Roglic, Kapitän von Red Bull-Bora-hansgrohe, greift bei "seiner" Spanien-Rundfahrt nach einem Rekord. Allerdings schickt die Konkurrenz ebenfalls bärenstarke Teams ins Rennen.

Primoz Roglic ist zurück in seiner Komfortzone. "Es ist wunderschön hier, ich genieße es", sagte der Slowene vor dem Start der Vuelta a Espana in Lissabon. Er meinte damit in erster Linie die portugiesische Hauptstadt mit ihrer malerischen Altstadt - aber sicher auch ein bisschen die Rückkehr zu seiner Lieblingsrundfahrt. Der dreiwöchigen Höllentour durch Spaniens Berge, die Roglic bereits dreimal gewonnen hat.

Etwas mehr als einen Monat nach dem dramatischen Aus bei der Tour de France, als der Kapitän von Red Bull-Bora-hansgrohe mehrmals stürzte und die Mission Gelb letztlich scheiterte, soll Roglic dort wieder um den Gesamtsieg mitfahren. Auch wenn die Nachwehen seines Wirbelbruchs den 34-Jährigen verfolgen.

"Ich spüre es noch, besonders in meinem Rücken", gestand Roglic. "Jede Woche wird es etwas besser, aber diese Dinge brauchen wirklich Zeit." Ein klares Ziel für die Vuelta will Roglic deshalb vorsichtshalber nicht vorgeben. Er versuche, sagte er, seine Teilnahme einfach erstmal "zu genießen" - "wir müssen realistisch sein".

Offensiv um die Gesamtwertung mitfahren

Und doch: Roglics Raublinger Rennstall geht mindestens "ambitioniert" in die dritte und letzte große Landesrundfahrt des Jahres, wie Sportdirektor Rolf Aldag anmerkte: "Wir haben acht Fahrer nominiert, mit denen wir uns nicht verstecken werden, sondern offensiv um die Gesamtwertung mitfahren wollen." Mit seinem vierten Triumph würde Roglic mit dem spanischen Rekordsieger Roberto Heras gleichziehen.

Dass hinter Roglics Form trotz dessen Optimismus, "dass es jeden Tag besser wird", aber ein dickes Fragezeichen steht, das weiß auch Aldag. Trotzdem schickt Red Bull ein schlagkräftiges Team in die 79. Vuelta. Neben Roglic, Alexander Wlassow, der ebenfalls nach einem schweren Sturz bei der Frankreich-Rundfahrt aussteigen musste, und dem Giro-Zweiten Daniel Felipe Martinez stehen in Nico Denz und dem Ex-Biathleten Florian Lipowitz auch zwei Deutsche am Start.

Wenn die Vuelta am Samstag in Lissabon mit einem Einzelzeitfahren beginnt, fehlen die größten Namen aber. Der Giro- und Toursieger Tadej Pogacar, der Tour-Zweite Jonas Vingegaard sowie der Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel verzichten auf die Rundfahrt. Roglic dürfte somit ein Mann aus der zweiten Reihe am gefährlichsten werden.

Duell mit früheren Edelhelfer?

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Vor allem das UAE-Team besticht durch eine enorme Breite. Mit Marc Soler, Joao Almeida, Adam Yates und dem Toptalent Isaac del Toro ist der Mannschaft auch ohne Pogacar alles zuzutrauen. Visma-Lease a bike, das im vergangenen Jahr das gesamte Podium der Gesamtwertung stellte, schickt neben dem Alleskönner Wout van Aert auch den Vorjahressieger Sepp Kuss als Kapitän ins Rennen.

Kommt es für den ehemaligen Visma-Fahrer Roglic also zum Duell mit seinem früheren Edelhelfer? Gut möglich und für den Slowenen eine "coole Herausforderung", wie er betonte: "Auch wenn es sich nach so vielen Jahren, die man zusammengefahren ist, ein wenig komisch anfühlt." So oder so: Die insgesamt 3304,6 Kilometer von Lissabon nach Madrid haben es in sich. Gleich neun der 21 Teilstücke enden mit Schlussanstiegen. Den Höhepunkt bildet die 20. Etappe mit zwei Bergen der dritten Kategorie, zwei der zweiten sowie drei der ersten, bevor die Vuelta mit einem Einzelzeitfahren endet.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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