Radprofi beklagt harte Drohung Schachmann fährt Rennen seines Lebens - und wird Neunter

"Wenn mein Powermeter stimmt, waren das die besten Wattwerte meiner Karriere."

"Wenn mein Powermeter stimmt, waren das die besten Wattwerte meiner Karriere."

(Foto: dpa)

Radprofi Maximilian Schachmann rast beim Zeitfahren der Olympischen Sommerspiele in Paris mit einem mutigen Auftritt bei schwierigen Bedingungen in die Top 10. Der 30-Jährige fährt im Regen auf den tückisch glatten Straßen im Zentrum von Paris auf einen guten neunten Platz.

Mit der besten Leistung seiner bisherigen Karriere hat Radprofi Maximilian Schachmann sein Ziel Top Ten im olympischen Einzelzeitfahren erreicht. Der Berliner fuhr als einziger deutscher Starter auf Platz neun, zum belgischen Olympiasieger Remco Evenepoel fehlten gigantische 1:39 Minuten. Silber gewann der starke Italiener Filippo Ganna, Bronze Evenepoels Landsmann Wout van Aert. Letzter deutscher Medaillengewinner im Männer-Zeitfahren ist Tony Martin mit Silber 2012 in London, auch Jan Ullrich hatte 2000 in Sydney Platz zwei belegt.

"Das ist so okay. Wobei ich mir von der Leistung, die ich gefahren bin, etwas mehr erhofft habe. Wenn mein Powermeter stimmt, waren das die besten Wattwerte meiner Karriere", sagte Schachmann. Zugleich kritisierte er, dass trotz des anhaltenden Regens die Strecke nicht vorab besichtigt werden durfte. Vom Weltverband hatte es diese Anweisung laut Schachmann unter Androhung eines Startverbots bei Verstoß gegeben.

Tokio-Olympiasieger Primoz Roglic fehlt in Paris. Der Slowene, Schachmanns Teamkollege bei Red Bull-Bora-hansgrohe hatte sich bei der am vergangenen Sonntag zu Ende gegangenen Tour de France bei einem Sturz einen Wirbelbruch zugezogen. Sein Landsmann Tadej Pogačar hatte seinen Olympia-Start kurzfristig abgesagt, der Tour-Sieger war aber ohnehin nicht für das Zeitfahren vorgesehen gewesen.

Keinen Speed in den Kurven

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Zuvor hatten bereits Mieke Kröger und Antonia Niedermaier extrem mit den sehr komplizieren Bedingungen zu kämpfen. Beim überlegenen Olympiasieg der Australierin Grace Brown fuhr Kröger auf einen enttäuschenden 13. Platz, Niedermaier belegte Rang 15. Die Britin Anna Henderson gewann Silber, knapp dahinter fuhr die amerikanische Ex-Weltmeisterin Chloé Dygert auf Platz drei.

"In den Kurven bin ich sehr langsam gefahren, das bringt einen ein wenig aus dem Rhythmus", sagte Kröger. Die deutsche Meisterin hatte sich eine deutlich bessere Platzierung ausgerechnet, am Ende fehlte zu Bronze über eine Minute. Kröger hat auf der Bahn im Vierer noch eine Medaillenchance. Niedermaier kann im Straßenrennen in einer Woche auf Edelmetall hoffen. Mit den Bedingungen im Zeitfahren kam die hochtalentierte 21-Jährige nicht zurecht. "Das war wie Schmierseife. In einem Kreisverkehr bin ich weggerutscht und gestürzt, war aber relativ schnell wieder auf dem Rad. Es war ein Glücksspiel", sagte Niedermaier. Auch andere Fahrerinnen erwischte es, manche gleich mehrfach.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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