"Es kann kommen, wer will" Tim Wiese steigt erstmals in Wrestling-Ring
01.11.2016, 16:37 Uhr
120 Kilo hat sich Tim Wiese für seine große Show antrainiert.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Fitnessstudio und Drill-Camp für Tim Wiese: Für seine erste große Show trainiert der frühere Torwart der Fußball-Nationalmannschaft hart. In dieser Woche steigt nun der erste Kampf - und Wiese fühlt sich äußerst siegessicher.
Dicke Arme, kesse Lippe, große Show - Tim Wiese passt perfekt in seine neue Welt. "Es kann kommen, wer will. Ich bin nicht zu schlagen!", sagt das Muskelpaket und setzt einen entschlossenen Blick auf. Seine Zeit als Fußballer ist endgültig vorbei, am Donnerstag startet Wiese seine mit Spannung erwartete zweite Karriere als Wrestling-Star: "Das Ziel ist natürlich, irgendwann einmal Champion zu werden."
Für seinen ersten Auftritt als neues Gesicht des Profi-Verbandes WWE in der Münchner Olympiahalle hat sich der inzwischen über 120 Kilo schwere Koloss gequält. Im Fitnessstudio, in Sparrings, im Drill-Camp in Orlando. "Ich habe lange nicht mehr so hart gearbeitet wie in den vergangenen Monaten", sagt er: "WWE ist das Größte, was es im Wrestling gibt. Deshalb bin ich voll fokussiert und im Tunnel. Ich blende alles um mich herum aus."
Viel Bisonfleisch
All die Spötter, die Wieses Karriere nach der Karriere mit Argwohn begleiten, sind dem Mann mit der sonnenbankbraunen Haut und den getönten, zurückgegelten Haaren völlig schnuppe. "Klar. Es wird Leute geben, die mich anfeuern. Und es wird Leute geben, die hoffen, dass ich auf die Fresse bekomme", sagt der 34-Jährige, der schon als Fußballer polarisierte. Erst im Sommer lief sein millionenschwerer Vertrag mit 1899 Hoffenheim aus.
Schon kurz nach seiner Verbannung aus dem Profikader des Bundesligisten während der Sommer-Vorbereitung 2013 begann der athletische Keeper damit, sich aufzupumpen. Wiese richtete sein Leben nach dem Kraftsport aus, stopfte Bisonfleisch in sich hinein und sorgte mit Fotos in den sozialen Netzwerken für großes Aufsehen. Von seinem einstigen Ziel, 140 Kilogramm pure Muskelmasse auf die Waage zu bringen, hat er sich mittlerweile verabschiedet.
Ein "Bad Boy"
Für die Duelle im Ring muss auch die Ausdauer stimmen. "Die Tryouts in Amerika waren unglaublich, überhaupt nicht mit Fußball-Training zu vergleichen. Jeden Tag sind Leute weggefallen, weil sie verletzt waren", sagt Wiese, der auch im Ring die Rolle des "Bad Boy" einnehmen will. Schon als Kicker war der langjährige Profi von Werder Bremen nicht immer pflegeleicht und hob sich von den "lieben Jungs" ab. "Ich war schon damals nicht so. Deshalb bin ich öfter angeeckt. Aber im Wrestling kann ich mich geben, wie ich bin. Immer volle Kanne voraus."
Das soll auch das Publikum in München zu spüren bekommen, das ein Tag-Team-Match mit Newcomer Wiese an der Seite der erfahrenen WWE-Größen Cesaro und Sheamus sehen wird. "Wer glaubt, dass das Ergebnis vorher feststeht, liegt falsch", sagt der Mann, der zum Aushängeschild des Wrestlings in Deutschland aufsteigen will: "Wir werden ein Feuerwerk abbrennen."
Quelle: ntv.de, Peer Lasse Korff und Holger Schmidt, sid