"Wir sind fassungslos" Tourist attackiert Fecht-Olympiasieger
07.06.2016, 14:58 Uhr
Benjamin Kleibrink befindet sich nach dem Angriff im Krankenhaus.
(Foto: imago sportfotodienst)
Schockmoment für Fecht-Olympiasieger Benjamin Kleibrink: Nach einem Abendessen in Shanghai wird der 30-Jährige von einem Touristen offenbar grundlos attackiert. Der Florett-Fechter wird am Kopf verletzt - sein Comeback bei der EM steht auf der Kippe.
Florett-Olympiasieger Benjamin Kleibrink ist während eines Aufenthaltes in Shanghai von einem europäischen Touristen attackiert und offenbar schwer verletzt worden. Dies teilte der Deutsche Fechter-Bund (DFeB)mit. Nach Auskunft des Verbandes wurde der 30-Jährige, der im Rahmen des Florett-Grand-Prix in der chinesischen Metropole weilte, nach dem Verlassen eines Restaurants durch einen Touristen "ohne jeglichen Grund" von hinten attackiert und dabei am Kopf verletzt.
Nach Verbandsinformationen erlitt der Einzel-Olympiasieger von Peking 2008 dabei ein Schädel-Hirn-Trauma. "Ich bin total schockiert", sagte der viermalige Einzel-Weltmeister Peter Joppich. "Ich war selber nicht dabei, habe davon erst bei der Abfahrt zum Flughafen am nächsten Morgen erfahren. Im Moment sind uns die Hände gebunden, wir warten auf Zeichen aus China. Ich hoffe, dass wir über die Trainer bald nähere Informationen bekommen."
Kleibrink befindet sich derzeit in stationärer Behandlung in einem Shanghaier Krankenhaus. Sein Zustand sei stabil und er sei ansprechbar, erklärte der DFeB. Der mutmaßliche Täter wurde vor Ort von den chinesischen Behörden festgenommen. "Wir sind fassungslos angesichts einer solchen Handlung", sagte Sportdirektor Sven Ressel. "Wir hoffen natürlich, dass Benjamin schnell wieder gesund wird und wünschen ihm alles Gute."
Ressel steht im ständigen Kontakt mit dem deutschen Konsulat in Shanghai steht, das die weitere Betreuung Kleibrinks vor Ort koordiniert. Eigentlich sollte der 30-Jährige, der im Januar nach dreijähriger Auszeit sein Comeback gegeben hat, bei den Europameisterschaften in Polen vom 20. bis zum 25. Juni an den Start gehen.
Die Teilnahme an den Olympischen Spielen im August in Rio hatte er verpasst, weil die Florettmannschaft in der Qualifikation gescheitert war. Ein Startplatz im Einzel war für Kleibrink, der nach Team-Bronze in London 2012 zurückgetreten war, wegen seines späten Comebacks nicht mehr möglich.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid