Mäßiger Europa-Auftakt Usain Bolt sprintet in Ostrava zum Sieg
28.06.2017, 22:15 Uhr
Im August will Usain Bolt seine Karriere in der Leichtathletik beenden.
(Foto: dpa)
Sprintstar Usain Bolt holt sich zum Auftakt seiner Abschiedstournee im tschechischen Ostrava den Sieg - doch ungefährdet ist sein Erfolg nicht. Trotzdem lässt sich Bolt groß feiern. Weitere Erfolge gibt es für die deutsche Athleten.
Sprint-Superstar Usain Bolt hat seine Abschiedstournee durch Europa mit einer mäßigen Leistung eingeläutet. Beim World Challenge Meeting im tschechischen Ostrava blieb der achtmalige Olympiasieger in 10,06 Sekunden hinter den Erwartungen zurück. Gut fünf Wochen vor dem Ende seiner Karriere bei der WM in London (4. bis 13. August) schürte der 30-Jährige damit Zweifel an seiner Form und an einem gebührenden Abgang von den Tartanbahnen der Welt.
Bolt lag bei 0,3 Meter/Sekunde Gegenwind deutlich über der Weltjahresbestzeit des Amerikaners Christian Coleman (9,82 Sekunden). Zweiter im nicht top besetzten Feld hinter Bolt wurde der Kubaner Yunier Perez in 10,09 Sekunden vor dem Türken Yak Ali Harvey in 10,26.
"Mit der Zeit bin ich nicht glücklich, aber ich komme langsam rein", versuchte sich Bolt in Zweckoptimismus. Denn bei seinem neunten Start in der Industriemetropole an der Oder war der elfmalige Weltmeister noch 3/100 Sekunden langsamer als zur Monatsmitte beim Abschied von seinen heimischen Fans in Kingston (10,03). Trotzdem überwog die Freude. "Ostrava war das erste internationale Meeting, zu dem ich noch als Junior eingeladen worden bin. Es ist schön, dort jetzt zum letzten Mal zu laufen", sagte der Sprinter.
Weitere Siege für Deutschland
Wie der siegreiche Speerwerfer Thomas Röhler freute sich auch Pamela Dutkiewicz über einen Sieg: Die Weltklasse-Sprinterin aus Wattenscheid gewann die 100 Meter Hürden in 12,72 Sekunden, die zweitbeste Zeit ihrer Karriere. Hinter Röhler wurde der Olympia-Vierte Johannes Vetter im Speerwerfen Zweiter mit 87,88 Metern - vor dem Tschechen Jakub Vadlejch (86,43), der Röhler am Samstag bei der Team-EM in Lille noch geschlagen hatte. Der 25-Jährige aus Jena hatte zu seinem Saisonauftakt in Doha mit 93,90 Metern deutschen Rekord geworfen.
Der Mannheimer Andreas Hofmann kam mit 83,37 auf Rang fünf, Lars Hamann (Dresden) wurde mit 78,60 Achter. Für die WM in London gilt Röhler als gesetzt. Die beiden anderen Teilnehmer werden bei den deutschen Meisterschaften am übernächsten Wochenende in Erfurt ermittelt. Der Südafrikaner Wayde van Niekerk, Olympiasieger über 400 Meter, siegte über die selten gelaufenen 300 Meter in 30,81 Sekunden. Er unterbot damit die Bestzeit des Amerikaners Michael Johnson (30,85); offizielle Rekord werden auf dieser Strecke nicht geführt.
Quelle: ntv.de, vni/dpa/sid