Auswärtssieg in Japan Weltklasse-Doppel bucht Davis-Cup-Finale für Deutschland
13.09.2025, 08:51 Uhr
Kevin Krawietz jubelt mit seinem Doppelpartner Tim Pütz.
(Foto: REUTERS)
Im November spielen die besten Tennis-Nationen der Welt ihren Champion aus und das deutsche Team ist dabei. In Japan wehren Kevin Krawietz und Tim Pütz erst Matchbälle ab, dann verwandeln sie selbst zum Sieg. Im Einzel haben zuvor Jan-Lennard Struff
Kevin Krawietz und Tim Pütz ballten nach der überstandenen Pflichtaufgabe ihre Hände zu Fäusten und schrieben mit einem Lächeln fleißig Autogramme. Auch dank des Weltklasse-Doppels und ohne den Weltranglistendritten Alexander Zverev hat das deutsche Tennis-Team in Tokio gegen Gastgeber Japan den Einzug in die Finalrunde geschafft - und darf vom ersten Davis-Cup-Triumph seit 1993 träumen.
Im italienischen Bologna geht es für Krawietz, Pütz und Co. sowie für sieben weitere Mannschaften vom 18. bis 23. November um den Titel - womöglich dann auch wieder mit Zverev, der für das Duell mit Japan aus Belastungsgründen abgesagt hatte. Zudem musste Daniel Altmaier wegen einer Muskelverletzung verzichten.
Aber auch ohne die beiden Topspieler gelang der deutschen Mannschaft ein insgesamt souveräner Erfolg. Krawietz und Pütz wurden ihrer Favoritenrolle beim 6:3, 7:6 (7:4) gegen das japanische Doppel Yosuke Watanuki und Takeru Yuzuki gerecht und holten in der zweiten Qualifikationsrunde den entscheidenden Punkt fürs deutsche Team zum 3:0.
Die Zverev-Frage ist maßgeblich für das Final-Aufgebot
Schon am Freitag hatten Jan-Lennard Struff und Yannick Hanfmann ihre Einzel jeweils gewonnen. Struff kämpfte in einem engen Auftaktmatch Yoshihito Nishioka 6:4, 6:7 (4:7), 6:4 nieder. "Da waren schon viele sehr, sehr enge Situationen dabei, die auch in die andere Richtung hätten gehen können. Insofern glaube ich, hätten wir uns nicht beschweren können, wenn es 1:1 steht nach dem ersten Tag", sagte der deutsche Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann.
Hanfmann hatte Shintaro Mochizuki 6:3, 6:3 besiegt und damit locker für den zweiten Punkt gesorgt. "Ich fand, Yannick hat es vom ersten bis zum letzten Ball sehr, sehr stark gespielt", lobte Kohlmann. Der 51-Jährige hatte anschließend von einer "super Ausgangslage" gesprochen, die Krawietz und Pütz auch nutzten. Das Weltklasse-Doppel war in der Partie gegen Watanuki und Yuzuki zunächst auch das überlegene Duo. Ihnen glückte dabei schnell das Break zum 3:1. Zwar kamen die Japaner zwischenzeitlich noch mal heran, doch mit dem dritten Satzball sicherten sich die ATP-Finals-Champions aus dem vergangenen Jahr den ersten Durchgang.
Im zweiten Satz entwickelte sich ein ausgeglichenes Match. Beide Duos schafften jeweils ein Break, ehe Krawietz/Pütz beim Stand von 5:6 drei Satzbälle abwehren konnten und sich in den Tiebreak retteten. Dort ließen sie den Japanern dann keine Chance. Krawietz und Pütz dürften auch bei der Finalrunde als Doppel gesetzt sein. Wen Kohlmann darüber hinaus nominiert, wird auch davon abhängen, ob Zverev seine Zusage gibt. Der Olympiasieger von Tokio 2021 war schon bei der ersten Qualifikationsrunde Anfang des Jahres beim 3:1 des deutschen Teams gegen Israel nicht dabei.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa