Sport

Zehn Jahre nach Bombenanschlag Weltrekordler Kipchoge patzt in Boston

Kipchoge (2.v.l.) lief in Boston "nur" auf Rang sechs.

Kipchoge (2.v.l.) lief in Boston "nur" auf Rang sechs.

(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)

Nichts ist's mit dem nächsten großen Sieg des Marathonkönigs: Weltrekordler Eliud Kipchoge muss sich in Boston mit Platz sechs begnügen, es gewinnt Titelverteidiger Evans Chebet. Rund um den Lauf wird den drei Todesopfern und 300 Verletzten des Bombenanschlags vor genau zehn Jahren gedacht.

Weltrekordler Eliud Kipchoge hat den Sieg beim Boston Marathon deutlich verpasst. Der 38-jährige Langstrecken-König aus Kenia kam beim erneuten Triumph des Titelverteidigers Evans Chebet nur auf Platz sechs. Bei seinem Debüt an der US-Ostküste fehlten Kipchoge 3:29 Minuten auf seinen Landsmann und Trainingspartner.

Chebet, der im vergangenen Jahr auch in New York triumphiert hatte, lief nach 2:05:54 Stunden ins Ziel. Kipchoges Weltbestmarke aus dem Vorjahr in Berlin steht bei 2:01:09 Stunden. Olympiateilnehmer Hendrik Pfeiffer aus Wattenscheid wurde 16. nach 2:12:22 Stunden, damit verpasste er die Norm für die WM in Budapest und die Sommerspiele in Paris.

Bei nassen und windigen Bedingungen war Kipchoges Ziel, auch den fünften der sechs großen Marathons zu gewinnen, früh außer Reichweite geraten. Zwischen Kilometer 30 und 35 verlor er über eine Minute auf die Spitze.

Zeremonie an der neuen Ziellinie

Chebet triumphierte nach 42,195 km mit zehn Sekunden Vorsprung vor Gabriel Geay aus Tansania und zwölf Sekunden auf den Kenianer Benson Kipruto. Als erster Läufer seit Robert Kipkoech Cheruiyot (Sieger 2006 bis 2008) verteidigte Chebet seinen Titel in Boston erfolgreich.

Insgesamt waren rund 30.000 Teilnehmer am Start. Das Rennen beim ältesten jährlich ausgetragenen Marathon stand zudem ganz im Zeichen der Erinnerung an den Anschlag vor zehn Jahren. Damals hatten zwei Brüder mit tschetschenischer Herkunft im Zielbereich mit einem Bombenanschlag drei Menschen getötet und fast 300 verletzt. Gedenkfeiern für die Opfer fanden am Samstag statt, darunter eine Zeremonie an der neuen Ziellinie.

Am 15. April 2013 hatten die Brüder Dschochar und Tamerlan Zarnajew zwei in Rucksäcken versteckte Sprengsätze explodieren lassen - für die US-Bundesbehörden ein Terrorakt. Tamerlan Zarnajew wurde auf der Flucht am 18. April erschossen, Dschochar einen Tag später festgenommen und zwei Jahre später zum Tode verurteilt.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen