Doch kein Blitz-Comeback Grosjean guckt beim nächsten Grand Prix zu
30.11.2020, 14:54 Uhr
Formel-1-Pilot Romain Grosjean entkommt dem Feuertod knapp - und zunächst scheint es, dass der Franzose im nächsten Bahrain-Grand-Prix schon wieder für Haas fahren soll. Aber nun springt Ersatzfahrer Pietro Fittipaldi ein. Am Dienstag darf Grosjean das Krankenhaus bereits verlassen.
Formel-1-Pilot Romain Grosjean kann das Militärkrankenhaus in Bahrain nach seinem Horrorunfall bereits am Dienstag wieder verlassen. Das teilte der Haas-Rennstall mit, nachdem Teamchef Günther Steiner den 34-Jährigen am Montag besucht hatte. Die Behandlung der Verbrennungen, die Grosjean an beiden Handrücken erlitt, verlaufe gut. Im vorletzten Saisonrennen am kommenden Sonntag (18.10 Uhr MEZ/RTL und im Liveticker auf ntv.de) wird der Franzose allerdings nicht mitwirken.
Haas nominierte seinen brasilianischen Ersatzfahrer Pietro Fittipaldi (24), Enkel des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi. "Nachdem entschieden wurde, dass es das Beste für Romain ist, mindestens ein Rennen auszulassen, war die Entscheidung, Pietro ins Auto zu setzen, ziemlich einfach", wurde Steiner zitiert. Fittipaldi kam bislang lediglich in Freitagstrainings zu Streckeneinsätzen in der Königsklasse. 2019 startete Fittipaldi in der DTM.
Wunderflucht aus dem Feuer
Steiner hatte zunächst gehofft, Grosjean einsetzen zu können, wie er noch am Sonntag in einer virtuellen Medienrunde erklärte: "Für mich wird Romain fahren, aber wir müssen abwarten, wie das Urteil der Ärzte ausfallen wird, und ob er es will. Es ist seine Entscheidung, ich werde mich nicht einmischen."
Grosjeans Bolide war in der ersten Runde des Großen Preises von Bahrain mit mehr als 220 km/h in eine Leitplanke eingeschlagen, der Wagen wurde in zwei Teile zerrissen und brannte lichterloh. Grosjean konnte sich wie durch ein Wunder nach 26 Sekunden im Feuer aus eigener Kraft aus dem Wrack befreien.
Grosjeans Vertrag bei Haas läuft am Saisonende aus und wird nicht verlängert, dies steht seit Mitte Oktober fest. Grosjean fuhr seit dem Formel-1-Einstieg von Haas im Jahr 2016 für den US-Rennstall, bei dem 2021 Mick Schumacher unterkommen könnte.
Cockpitschutz rettete Grosjean das Leben
Steiner ließ keinen Zweifel daran, dass nicht zuletzt der Cockpitschutz Halo Grosjean das Leben gerettet hat: "Ich war am Anfang dagegen. Aber es ist gut, dass darauf gedrängt wurde, ihn zur Pflicht zu machen. Es braucht immer ein bisschen Glück, aber es wurde auch viel geforscht, um die Autos sicherer zu machen."
Grosjeans Ehefrau, die französische TV-Moderatorin Marion Jolles Grosjean, teilte via Twitter ihre große Erleichterung mit: "Wenn wir einmal die dringenden Worte gesagt haben, die nützlichen Worte zum Schutz unserer Kinder, dann fehlen uns andere für uns selbst. Glücklicherweise retten Schutzschilder der Liebe echte Superhelden." Das Paar ist seit 2012 verheiratet und hat drei Kinder.
Quelle: ntv.de, dbe/sid