Löwen wieder handlungsfähig 1860 hat einen neuen Geschäftsführer
06.06.2017, 15:22 UhrWird jetzt doch noch alles gut bei den Löwen? Nach dem Abstieg in die Regionalliga präsentiert 1860 München einen neuen Geschäftsführer. Der Wirtschaftswissenschaftler Markus Fauser soll Investor Ismaik die Krallen zeigen.
Der abgestürzte Fußball-Traditionsverein 1860 München ist zumindest wieder handlungsfähig. Wie die Löwen bekannt gaben, wird der Wirtschaftswissenschaftler Markus Fauser neuer Geschäftsführer der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) des Klubs und damit Nachfolger des nach nur knapp achtwöchiger Amtszeit zurückgetretenen Engländers Ian Ayre. Der 39-jährige Fauser gilt als Spezialist für Insolvenzrecht. Investor Hasan Ismaik lehnt den neuen Geschäftsführer ab. Bessere Kandidaten seien ignoriert worden, teilte er mit.
Die schnelle Findung eines Geschäftsführers war eine der Bedingungen des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) für einen Zulassungsantrag zur Aufnahme in die viertklassige Regionalliga Bayern. Nach dem Zweitliga-Abstieg hatten die Sechziger keine Lizenz für die 3. Liga erhalten, weil Investor Hasan Ismaik die fristgemäße Zahlung von gut elf Millionen Euro verweigerte. Zu einer Zukunft ohne den Geldgeber sagte Interims-Präsident Robert Reisinger: "Das können wir uns nicht aussuchen. Ich gehe davon aus, dass wir weiter mit einem Investor arbeiten werden."
Der bis zur Mitgliederversammlung am 2. Juli kommissarisch eingesetzte Reisinger bezeichnete das Engagement von Fauser als "temporär, um schnellstmöglich handlungsfähig sein zu können". Es erfolgte auf Basis der 50+1-Regel gegen den Willen Ismaiks. "In einer Beiratssitzung kam es zu einer Pattsituation, dann haben wir die Option gezogen, einen Geschäftsführer einzusetzen. Wir haben jetzt nicht die Zeit, mit unserem Gesellschafter über Personen zu diskutieren", sagte Reisinger.
Insolvenz steht nicht im Raum
Fauser sieht es als seine Aufgabe an, "am 13. Juli eine Mannschaft und einen Trainer für den Spielbetrieb in der vierten Liga zu haben". Danach wolle er eine geordnete Übergabe vollziehen. Es sehe gut aus, dass "wir in der Regionalliga Bayern starten können", ergänzte Fauser. Das Thema Insolvenz stehe allerdings überhaupt nicht im Fokus. "Es geht einzig und allein darum, die Fortführung der KGaA zu bewerkstelligen", sagte Fauser.
Präsident Reisinger deutete überdies an, dass Löwen-Ikone Daniel Bierofka der Favorit auf den vakanten Trainerposten ist. "Biero hat noch Vertrag, ist letztes Jahr Zweiter geworden - ich wüsste nicht, warum er nicht Trainer sein sollte", sagte Reisinger. Der Kern der künftigen Mannschaft werde aus dem Kern der U21 und U19 bestehen, ergänzt mit einigen erfahrenen Akteuren. Gehandelt wird etwa Ex-Löwe Timo Gebhart.
Quelle: ntv.de, dsi/sid