Seit der Saison 2008/09 gibt es wieder Relegationsspiele zwischen dem Drittletzten der Fußball-Bundesliga und dem Dritten der Zweiten Liga. Die Statistik spricht klar für die Erstligisten, die durch die Relegation eine zweite Chance zum Klassenerhalt bekommen - und sie fast immer nutzen.

Die Freude bei Holstein Kiel war riesig am 11. Mai 2024. Es war der Tag, an dem der lange, lange Anlauf des Traditionsklubs aus Schleswig-Holstein Richtung Fußball-Bundesliga endlich erfolgreich war und der besondere erstmalige Aufstieg in die Erstklassigkeit endlich perfekt gemacht wurde. In die Bundesliga-Geschichtsbücher wird Kiel als 58. Klub eingehen.

Fußball 12.05.24

Sechs Jahrzehnte nach dem Ärger Was macht den Aufstieg von Holstein Kiel so besonders?

Dass Kiel nicht die Nr. 56 trägt, sondern diese Ehre Union Berlin zuteil wurde, das liegt an der zur Saison 2008/09 wieder eingeführten Relegation zwischen Fußball-Bundesliga und Zweiter Liga. Die sieht vor, dass nur noch zwei Teams direkt aus der 1. Liga absteigen und nur zwei Teams direkt aus der 2. Liga aufsteigen. Den möglichen dritten Ab- bzw. Aufsteiger spielen der Erstliga-Drittletzte und der Zweitliga-Dritte in Hin- und Rückspiel aus. Und genau diese Relegation kostete Kiel in der Saison 2017/18 den direkten erstmaligen Aufstieg und verhinderte nebenbei, dass Schleswig-Holstein schon damals seinen ersten Fußball-Erstligisten bekam.

Für den damals dauerkriselnden Erstligisten VfL Wolfsburg war es das zweite Jahr in Folge, dass sich in der Relegation eine zweite Chance zum Klassenerhalt eröffnete. Insgesamt spricht die Relegations-Statistik seit 2008/09 klar für die Erstligisten: In den bislang 15 Duellen konnte sich lediglich dreimal der unterklassige Verein durchsetzen und aufsteigen. 12 Mal rettete der Erstligist noch den Klassenerhalt - zuletzt der VfB Stuttgart, der anschließend mit Platz 2 in der Saison 2023/24 eine wundersame Auferstehung vollbrachte.

Gerettet hatte sich Stuttgart in der Vorsaison gegen den Ex-Bundesliga-Dino Hamburger SV, der mit vier Teilnahmen inzwischen der Relegations-Dino ist. Die HSV-Bilanz ist mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ausgeglichen. Aber: Beide Siege gelangen den Hamburgern - natürlich - noch als Erstligist.