Bremer SV feiert Pokal-Klatsche FC Bayern zerlegt Fünftligisten mit 12:0
25.08.2021, 22:05 Uhr
Jamal Musiala war einer der prägenden Akteure.
(Foto: imago images/MIS)
Mit etwas Verspätung steht der FC Bayern in der 2. Runde des DFB-Pokals. Die verlegte Partie bei Fünftligist Bremer SV ist für die Münchner letztlich eine bessere Trainingseinheit. Schon früh ist das Ergebnis deutlich, nach einer roten Karte wird es sogar zweistellig.
Schützenfest zur Pokal-Premiere von Julian Nagelsmann: Bayern München hat "im Nachsitzen" die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht und Julian Nagelsmann mit dem höchsten Sieg seit 24 Jahren einen perfekten Pokal-Einstand bei den Bayern beschert. Der 20-malige Cup-Champion ließ dem Fünftligisten Bremer SV beim 12:0 (5:0) im Weserstadion auch mit einer besseren B-Elf nicht den Hauch einer Chance. Ein höherer Sieg im Pokal gelang den Münchnern nur 1997, als sie ebenfalls in der ersten Runde mit 16:1 bei der DJK Waldberg siegten.
"Dass wir das Spiel gewinnen müssen und werden, war schon klar. Aber die Art und Weise war schon wichtig", sagte Nagelsmann am Sport1-Mikrofon zufrieden. Eric Maxim Choupo-Moting (8., 28., 35., 82.), Jamal Musiala (16., 48.), Malik Tillman (47.), Leroy Sané (65.), Michael Cuisance (81.), Bouna Sarr (86.) und Corentin Tolisso (88.) trafen für die Münchener. Zudem unterlief dem Bremer Jan-Luca Warm (27.) ein Eigentor. In der Schlussphase spielten die Amateure aus der Oberliga nach einer Roten Karte gegen Ugo Nobile (76.) nur noch zu zehnt.
"Es hat Spaß gemacht, Tore zu schießen und in den Rhythmus zu kommen", sagte Nationalspieler Musiala bei Sky. Choupo-Moting meinte: "Jedes Spiel ist wichtig. Es war eine Pflichtaufgabe, aber wir haben uns von der ersten bis zur letzten Minute reingehauen, deshalb ist das Spiel so ausgegangen."
Auf wen der FCB in der zweiten Runde (26./27. Oktober) trifft, entscheidet sich bei der Auslosung am Sonntag in der ARD-Sportschau. Die Augen der Bayern-Bosse gehen aber erstmal nach Istanbul, wo am Donnerstag (18 Uhr) die Vorrunde für Nagelsmanns Henkelpott-Mission in der Champions League ausgelost wird. "Als FC Bayern peilen wir Jahr für Jahr die höchsten Ziele an, national wie international", sagte Präsident Herbert Hainer.
Im DFB-Pokal ist der erste Schritt jedenfalls gemacht. Die Partie glich von der ersten Sekunde an einem lockeren Abendspaziergang, der einzig vom norddeutschen Nieselregen und erneuten Pfiffen gegen Sané ein wenig getrübt wurde. Ursprünglich hatte die Partie bereits vor zweieinhalb Wochen stattfinden sollen, musste wegen mehrerer Coronafälle im Team des Fünftligisten und daraus folgenden Quarantäne-Anordnungen aber verschoben werden.
Bremer SV genießt die große Bühne trotzdem
Nagelsmann nutzte seine Pokal-Premiere als Bayern-Coach wie angekündigt zur "Belastungssteuerung". Gleich sechs neue Spieler liefen im Vergleich zum 3:2-Sieg in der Liga gegen den 1. FC Köln auf. Nationalspieler Serge Gnabry, Dayot Upamecano und Alphonso Davies nahmen zunächst auf der Bank Platz, Kapitän Manuel Neuer, Weltfußballer Robert Lewandowski und Leon Goretzka blieben sogar ganz zu Hause und wurden für das Bundesliga-Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) gegen Hertha BSC geschont.
Für Probleme sorgte das am Mittwochabend freilich nicht. Erinnerungen an das Pokal-Fiasko im Januar, als für die Münchner gegen den Zweitligisten Holstein Kiel bereits in der zweiten Runde überraschend Endstation war, kamen nie auf. Ein erneutes Scheitern gegen einen Amateurverein wie zuletzt vor 27 Jahren (0:1 gegen Vestenbergsgreuth) war zu keinem Zeitpunkt ein Thema.
Die Bremer ließen sich die Laune von der herben Pleite in ihrem "Jahrhundertspiel" nicht nehmen. Die BSV-Fans unter den 10.093 Zuschauern feuerten ihr Team immer wieder lautstark mit Sprechchören an, und auch das Team von Trainer Benjamin Eta genoss den für sie einmaligen Ausflug auf die ganz große Bühne sichtlich. Für sie geht es nun zurück in den Alltag der Oberliga Bremen, in der kommenden Woche heißt es Leher TS statt FC Bayern.
Quelle: ntv.de, tsi