"Bayern gesteht sich Fehler ein" Matthäus wundert sich über Trainingsgast Boateng
02.10.2023, 00:38 Uhr
Boateng ist bislang ohne Verein. Hier zu sehen im Juli beim Legendenspiel Bayern gegen Dortmund.
(Foto: picture alliance / firo Sportphoto)
Jérôme Boateng trainiert wieder an der Säbener Straße. Holt Rekordmeister Bayern München den vereinslosen Innenverteidiger zurück? Die mögliche Neuauflage verblüfft nicht nur Lothar Matthäus.
Die sich anbahnende Rückkehr des früheren Nationalspielers Jérôme Boateng zum Fußball-Bundesligisten FC Bayern München sorgt bei ehemaligen Spielern des Meisters für Verwunderung. "Den Namen Boateng in der Verbindung zu lesen, war sehr überraschend für mich", sagte Lothar Matthäus bei Sky. "Bayern gesteht sich damit einen Fehler ein: Man hat die Hausaufgaben in der Verteidigung nicht so erledigt, wie man es hätte tun sollen, sonst hätte man einen vierten gelernten Innenverteidiger gehabt."
Der 35 Jahre alte Boateng ist vorerst als Trainingsgast zum FC Bayern zurückgekehrt. Der zuletzt vereinslose Innenverteidiger absolvierte am Sonntag eine Einheit an der Säbener Straße mit den Reservisten, wie die Münchner mitteilten. Boateng soll auch in den kommenden Tagen beim FC Bayern mittrainieren. Matthäus sagte weiter: "In der Vergangenheit hat Bayern zudem Aussagen getätigt, die nicht dazu passen würden, Jérôme zurückzuholen."
Es "stellt sich für mich die Frage, wo der Plan vor zwei Jahren war", sagte Holger Badstuber, der an der Seite von Boateng beim FC Bayern Innenverteidiger gespielt hatte, in der gleichen Talk-Runde. "Jetzt Jérôme zurückzuholen, nachdem man öffentlich verlauten ließ, dass man froh wäre, dass er weg war, wirkt für mich komisch und ein bisschen auch planlos." Sportlich ergebe die Rückkehr aber Sinn, sagte Badstuber.
Nur als "Back-up"?
Ähnlich äußerte sich Ex-Bayern-Star Stefan Effenberg im "Sport1-Doppelpass": "Es ist eine Überlegung wert." Anscheinend habe Boateng "absolut die Fitness", diese sei "Grundvoraussetzung", so der 55-Jährige. "Anscheinend ist es der Wunsch von Thomas Tuchel", vermutete Effenberg. Mehr als ein "Back-up" für die Bayern-Abwehr werde Boateng ohnehin nicht sein. Eine Spitze gegen die Bayern-Bosse ließ sich der "Tiger" in der Debatte nicht nehmen. Ein Boateng-Comeback werfe kein gutes Licht auf die Verantwortlichen des Klubs. Es sehe dann so aus, "als ob sie in der Transferphase etwas liegen gelassen haben".
Boateng, Weltmeister von 2014, hatte im Juni nach zwei Jahren keinen neuen Vertrag mehr bei Olympique Lyon bekommen. Zuvor hatte der Abwehrspieler zehn Jahre beim FC Bayern gespielt. Mit den Münchnern wurde der 76-malige Nationalspieler 2013 und 2020 Triple-Sieger.
Quelle: ntv.de, hul/dpa