Das ist nicht unbedingt erwartet worden: Die Frauen von Turbine Potsdam bezwingen den Favoriten Olympique Lyon auf dessen Platz und erreichen das Viertelfinale der Champions League. Dabei hatte das Team von Trainer Bernd Schröder das Hinspiel noch verloren.

Die Frauen von Turbine Potsdam haben gegen den fran zösischen Fußball-Meister und -Pokalsieger Olympique Lyon überraschend den Sprung ins Viertelfinale der Champions League geschafft. Die Brandenburgerinnen bezwangen den Favoriten im Rückspiel im Stade de Gerland vor rund 10.000 Zuschauern mit 2:1 (1:1). Die Tore für den deutschen Vizemeister erzielten Stefanie Draws (33.) und die Norwegerin Maren Mjelde (73./Foulelfmeter). Lyon war zunächst durch Camille Abily (12.) in Führung gegangen. Das Hinspiel in Potsdam hatte Olympique mit 1:0 für sich entschieden.

Scheinbar als krasser Außenseiter war das Team von Trainerfuchs Bernd Schröder nach Frankreich gereist und schon früh in Rückstand geraten. Turbine steckte aber nicht auf, glich noch vor der Pause aus und kam per Strafstoß zum sensationellen Siegtreffer. "Wir hatten den Mädels immer wieder eingeimpft, dass Turbine Geschichte schreiben kann, dass wir in der Lage sind, auch gegen große Gegner Spiele zu drehen", erklärte Co-Trainer Dirk Heinrichs.

"Unser Glück war vielleicht auch, dass Olympique so früh in Führung gegangen ist. Die haben gedacht, dass sie durch sind. Wir haben aber nicht aufgesteckt und Lyon niedergekämpft. Wahnsinn: Jung und frech setzt sich durch und kommt weiter", sagte Heinrichs nach der hartumkämpften Partie.

Nach der Partie knallten die Sektkorken. "Das war so etwas wie ein vorgezogenes Finale", meinte Heinrichs.