Lockdown, Quarantäne, geschlossene Schulen: Die Corona-Krise verlangt Familien einiges an Organisationstalent ab. Laut einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung sind es zumeist die Frauen, die sich zwischen Arbeit, Haushalt und Homeschooling zerreißen. Männer haben oft eine etwas andere Wahrnehmung.
Vor der Bundestagswahl 2017 waren populistische Einstellungen weit verbreitet - und nahmen danach noch zu. Das neue Populismusbarometer bestätigt jedoch eine Trendwende. Zwar hat auch die Corona-Krise damit zu tun, doch es gibt noch zwei andere Gründe.
In Politikerreden sind Kinder unser wertvollstes Gut, unsere Zukunft. Und trotzdem scheint es nicht möglich zu sein, diese wertvolle "Ressource" vernünftig zu behandeln, zu erziehen, auszubilden. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung belegt diese Annahme mit bedenklichen Fakten. Von Sabine Oelmann
Die Corona-Pandemie trifft den Niedriglohnsektor: Laut einer aktuellen Studie verlieren Minijobber in der Krise als erste ihre Arbeit. Auf ein Sicherheitsnetz - wie etwa die Kurzarbeit - können sie nicht hoffen. Die Studienautoren empfehlen deshalb, die Schwelle für Minijobs auf 250 Euro zu senken.
Gemeinsamer Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung ist laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung nach wie vor selten. In manchen Bundesländern werden sogar wieder mehr Kinder in Förderschulen unterrichtet. Und das, obwohl der Großteil der Eltern für mehr Inklusion in der Schule ist.
"Innovationsstandort Deutschland" - zumindest im internationalen Vergleich trifft diese Selbstbezeichnung seltener zu. Immer mehr "Weltklassepatente" kommen aus Fernost, in vielen Bereichen büßt Deutschland Spitzenplätze ein. Ausgerechnet die Impfstoffentwicklung ist hierzulande aber auf dem Vormarsch.
Gesundheitsökonom Martin Albrecht hat im vergangenen Jahr im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung in einer Studie die Schließung vieler kleiner Krankenhäuser vorgeschlagen. In der Corona-Krise wird seine Arbeit jetzt oft mit Häme zitiert - und völlig falsch dargestellt, sagt er im Interview mit ntv.de.
Die Demokratie gerät einer Studie zufolge weltweit unter Druck. Autoritäre Regierungsmuster hätten in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich zugenommen, heißt es in einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie drohten diese Entwicklung zu verstärken.
Der deutschen Wirtschaft geht es gut, doch nicht bei allen im Land kommt das auch an. Die Bertelsmann-Stiftung hat untersucht, wie es um das Armutsrisiko in Deutschland bestellt ist und sieht insbesondere ältere Menschen abgehängt.
Bis 2050 werden Prognosen zufolge mehr als fünf Millionen auf Pflegeleistungen angewiesen sein. Die Kosten explodieren. Unvermeidbar ist eine höhere Belastung für jeden. Die Bertelsmann Stiftung hat nun untersucht, wie die Versicherung auf gesunde Füße gestellt werden kann. Von Jürgen Wutschke
Noch nie ist so viel für frühkindliche Bildung getan worden, wie jetzt. Trotzdem kommen hierzulande auf einen Pädagogen 8 oder 9, manchmal sogar bis zu 13 Kita-Kinder. Das führt zu Überlastung bei den Erziehern und zu Bildungsdefiziten bei den Kindern, warnen Experten. Von Thomas Rostek
Die Trendwende bei der Qualität von Krippen- und Kitaplätzen ist in den meisten Bundesländern immer noch unzureichend. Daran ändern auch das Gute-Kita-Gesetz und Hunderttausende neue Stellen nichts. Der Knackpunkt bleiben fehlende Erzieher in ganz Deutschland.
Reformen des Rentensystems sind teuer. Doch welche lohnen sich? Eine Studie der Bertelsmann Stiftung stellt fest: Zwei aktuelle Konzepte für die Grundrente zahlen sich nur bedingt aus. Das Armutsrisiko im Alter wird weiter steigen. Manche Gruppen sind davon besonders betroffen. Von Astrid Ehrenhauser
Den Grundschulen in Deutschland fehlen Lehrkräfte. Der Lehrerverband warnt deswegen vor einem historischen Mangel. Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung blickt auf die kommenden zehn Jahre und stellt jetzt fest: Alles wird noch viel schlimmer als erwartet. Von Astrid Ehrenhauser
Konsequent münzt China seine Investitionen der "neuen Seidenstraße" in politischen Einfluss um. Dabei fließt aus dem Westen laut einer Studie mehr Geld in die meisten betroffenen Länder. Europa solle dort selbstbewusster auftreten, fordert die Bertelsmann-Stiftung.
Schon deutlich vor Ablauf ihrer ersten Halbzeit hat die Bundesregierung mehr als die Hälfte ihrer Koalitionsversprechen umgesetzt oder angegangen. Damit sei die Große Koalition erheblich besser als ihr Ruf, befindet eine Bertelsmann-Studie und zeigt ein großes Dilemma der Politik auf. Von Sebastian Huld