Die Maßnahmen zur Eindämmung der Ansteckungswelle zeigen Wirkung, die Corona-Zahlen schwächen sich ab. Der Lockdown wird dennoch verlängert, Bund und Länder verschärfen die Auflagen. Die aktuelle Lage im Überblick. Von Martin Morcinek und Christoph Wolf
Großbritanniens Gesundheitssystem steuert auf eine bedrohliche Lage zu. Die Coronavirus-Mutation breitet sich vor allem in England rasant aus. Premier Johnson spricht warnende Worte und verschärft die Einreiseregeln.
Großbritannien hat die Kontrolle in der Corona-Pandemie verloren. Das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps. Täglich erreichen die Infektionszahlen neue Höchststände. Nun will das Land neue Medikamente bei schweren Fällen einsetzen. Deren Nutzen allerdings ist unklar. Es ist ein Zeichen der Not.
Mit gemeinsamen Kräften wollen die Giganten Amazon, Berkshire Hathaway und JPMorgan die Gesundheitsversorgung ihrer Mitarbeiter revolutionieren. Drei Jahre später müssen sie ihr viel beachtetes Projekt "Haven" einstellen. Damit bleibt das US-Gesundheitssystem auf unbestimmte Zeit teuer und ineffizient.
Die Vorbereitungen für die Corona-Impfungen laufen auf Hochtouren. Ab Sonntag soll geimpft werden. Gesundheitsminister Spahn spricht von einem "großartigen Tag für Deutschland" und macht Mut auf einen Pandemie-freien Winter 2021.
Der Giftnotruf in Erfurt kommt vor allem bei der falschen Einnahme oder Verwechslung von Medikamenten zum Einsatz. In der Corona-Krise stellt auch Desinfektionsmittel ein gefährliches Problem dar. Nicht nur Kinder trinken versehentlich einen Schluck der hoch konzentrierten alkoholischen Lösung.
Der britische Gesundheitsdienst NHS fürchtet die Auswirkungen eines No-Deal-Brexits auf seinen Kampf gegen die rasch steigenden Infektionszahlen. Premier Johnson lehnt die geforderte Verlängerung der Brexit-Übergangsphase jedoch bislang ab.
Menschen, die in Gesundheitsberufen tätig sind, sind deutlich gefährdeter, schwer an Covid-19 zu erkranken, als Angehörige anderer Berufsgruppen. Dies ergibt eine Studie, die auf britischem Datenmaterial basiert. Das korrespondiert mit Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation.
Kritiker verschärfter Corona-Regeln berufen sich gern auf die Anzahl freier Intensivbetten. Doch das Argument hinkt. Zwar gibt es laut Divi-Register noch belegbare Betten. Doch die können nicht für jeden Schwerkranken genutzt werden. Von Judith Görs (Text) und Martin Morcinek (Grafiken)
Röntgenbilder, Befunde und andere Daten für den nächsten Praxisbesuch sollen Patienten bald auch digital jederzeit parat haben. Zum neuen Jahr kommt dafür eine E-Akte - aber am Anfang noch mit Einschränkungen.
Derzeit gibt es 40 Prozent mehr Corona-Intensivpatienten in Deutschlands Krankenhäusern als noch im Frühjahr. Manche Spitäler haben ihre Kapazitätsgrenze überschritten. Der limitierende Faktor sind nicht die verfügbaren Betten.
Das Gesundheitssystem in der Türkei gerät an seine Grenzen. Ärzte berichten, dass mancherorts Patienten tagelang auf ein Bett auf der Intensivstation warten. Es mangelt an Ausstattung und Personal. Die Regierung reagiert mit strikteren Maßnahmen. Doch das Vertrauen der Mediziner in den Staat ist erschüttert.
Schon in normalen Zeiten fehlten Tausende Stellen in den Gesundheitsämtern, sagt Ute Teichert, die Vorsitzende der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Erst die Corona-Krise hat die Politik zu einem Kurswechsel bewogen.
Die verschärften Corona-Auflagen zeigen in Deutschland nur zaghaft Wirkung. Hunderte Regionen liegen beim Fallaufkommen weiter massiv über der Obergrenze. Nur wenige Landstriche im Norden verzeichnen Erfolge. Was läuft dort anders? Von Martin Morcinek
Die Schweiz hat ein Corona-Problem. Das Fallaufkommen mag zwar im Vergleich zu den Zahlen, die man aus Deutschland gewohnt ist, gering erscheinen. Doch das Gesundheitssystem gerät an seine Grenzen. Die Suche nach Ursachen treibt die Medien um. Und die Frage: Warum sind die regionalen Unterschiede so groß? Von Friederike Zörner
Um eine Überlastung zu verhindern, stellen sich die Krankenhäuser angesichts der aktuellen Corona-Neuinfektionen auf einen deutlich beeinträchtigten Betrieb ein. Bis zum Frühjahr müssen demnach viele Operationen hinten anstehen. Bei einem "absoluten Ausnahmezustand" gingen die Einschnitte noch weiter.