Dass Gletscher schmelzen und Eisdecken immer dünner werden, ist nichts Neues. Wie schnell das mittlerweile passiert, aber schon. Britische Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass die Erde jedes Jahr 1,2 Billionen Tonnen Eis verliert. Vor allem Grönlands Gletscher bauen ab. Von Kevin Schulte
In vielen Regionen der Welt droht der Meeresspiegel infolge des Klimawandels zu steigen. Doch an Land ist das Problem mit dem Wasser ein ganz anderes - der Spiegel des größten Sees der Erde könnte in den kommenden Jahrzehnten sogar um fast 20 Meter sinken. Mit dramatischen Folgen.
Der Anstieg des Meeresspiegels - während des 20. Jahrhunderts betrug er im Schnitt 17 Zentimeter - bedroht viele Küsten weltweit. Ein Grund dafür: schmelzende Gletscher. Drei solcher Eisriesen haben Forscher nun genauer untersucht - mit erschreckendem Ergebnis.
Sofern die Menschen weiterhin ungebremst schädliche Treibhausgase ausstoßen, wird der Meeresspiegel laut neuesten Erkenntnissen in den nächsten 80 Jahren um mehr als einen Meter ansteigen. Mit Blick auf einen längeren Zeitraum malen die Experten sogar ein noch schlimmeres Bild.
Noch ist der Anstieg des Meeresspiegels nicht spürbar, doch beim Blick auf Zukunftsprognosen wird deutlich: Da rauscht eine gewaltige Flut auf uns zu. Für den Notfall sollten wir uns auf das aufwendigste Bauprojekt der Welt einstellen: zwei Staudämme, um die Nordsee vom Atlantischen Ozean zu trennen.
Die globale Erwärmung lässt in der Antarktis das Eis schmelzen. Dadurch steigt der Meeresspiegel. Forscher errechnen nun: Bis 2100 wird dieser Effekt zu bis zu 58 Zentimeter höheren Pegelständen führen - das ist mehr als bisher erwartet wird.
Der Januar war weltweit der wärmste Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das ist auch am Südpol spürbar: Forscher haben in der Antarktis einen neuen Temperaturrekord vermeldet - mit direkten Folgen für den Meeresspiegel.
Der Pegel des Mittelmeeres begann bereits vor Tausenden von Jahren erheblich zu steigen. Küstenstädte versanken. Heute legen Stürme die versunkene Welt frei und zeigen, wie die Bewohner sich zu schützen versuchten - allerdings vergeblich.
Küstenhochwasser ist eine der weltweiten großen Gefahren, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Der Berechnung einer US-Organisation zufolge sind dadurch hunderte Millionen Menschen mehr bedroht als bisher angenommen - vor allem in einer Region.
Weltweit schmelzen Gletscher und andere Eismassen immer stärker - der Weltklimarat warnt in seinem jüngsten Bericht vor Gefahren für Küstenstädte. Sie müssten ab 2050 jedes Jahr mit Wetterextremen wie Überschwemmungen rechnen. Es gebe jedoch einen Ausweg.
Fernab der Zivilisation spielt sich ein verheerendes Naturschauspiel ab. Gletscher an der Westantarktis verlieren immer mehr Eismasse. Deutsche Forscher warnen: Die Auswirkungen dessen sind letztendlich Tausende Kilometer entfernt - von Miami bis Schanghai - zu spüren.
Auf den Ozeanen werden die Bedingungen rauer. Forscher finden heraus, dass über vielen Meeren die Winde stärker und die Wellen höher werden. Vor allem im Südpolarmeer zeigt sich ein Trend, der katastrophale Folgen für Küstenstädte haben könnte. Von Kai Stoppel
14 Milliarden Tonnen Eis: So viel passt in den Hohlraum hinein, der von Forschern der US-Raumfahrtbehörde Nasa unter einem Gletscher am Südpol gefunden wurde. Vor allem die vergangenen drei Jahre haben ihren Beitrag zu der massiven Schmelze geleistet.
Drei Millionen Jahre hat die Erde gebraucht, um auf ein Klima abzukühlen, in dem sich die ersten Säugetiere entwickeln konnten. Einer neuen Studie zufolge ist die Menschheit jedoch auf dem besten Wege, dieses Phänomen wieder rückgängig machen.
Waldbrände, Rekordhitze und Dürre: Das Wetter kennt derzeit wohl nur noch Extreme. Klimaforschern zufolge wird es künftig schwerer als gedacht, die globale Erwärmung bei zwei Grad Celsius zu stoppen - auch bei Einhaltung des Pariser Klimaabkommens.
Würde sämtliches Eis in der Antarktis verschwinden, hätte das einen Anstieg des globalen Meeresspiegels um 58 Meter zur Folge. In den letzten Jahren lag der Wert noch im Millimeterbereich - der Eisverlust der Antarktis beschleunigt sich aber deutlich.