Britische Unternehmer machen ihrem Unmut Luft. Bürokratie, Zollvorschriften, Lebensmittelengpässe - Londons angeblich "fantastischer Brexit-Deal" mit der EU hält dem Realitätscheck nicht stand. Nur zwei Wochen nach EU-Austritt fordern sie Nachverhandlungen. Welche Optionen hat London? Ein Gastbeitrag von Hartmut Kaelble
Nach der verlorenen Schlacht von Waterloo wird Napoleon Bonaparte auf die Insel St. Helena verbannt. Dort stirbt der französische Feldherr und Kaiser 1821. Exakt 200 Jahre später kommt der Schlüssel zu Napoleons letztem Schlafgemach unter den Hammer. Ein Sammler blättert dafür einiges hin.
Der britische Premier Johnson hat dem Vereinigten Königreich versprochen, dass die Insel mit dem Brexit aufblühen werde. In Schottland blüht derzeit aber vor allem die Unzufriedenheit mit London und die Sehnsucht nach der EU. Eine Umfrage zeigt die Befürworter der Unabhängigkeit in einem Umfragehoch.
Der Warenfluss nach Nordirland kommt ins Stocken. Seit dem Jahreswechsel sind bei der Einfuhr von Gütern Kontrollen fällig. Viele Firmen sind darauf aber noch nicht eingestellt. Verbraucher finden daher beim Einkaufen nicht mehr das gewohnte Angebot vor. In Schottland gibt es Export-Probleme beim Fisch.
US-Präsident Trump überlegt anscheinend, die Amtseinführung seines Nachfolgers am 20. Januar zu schwänzen und stattdessen in Schottland Golf zu spielen. Die schottische Regierung findet diese Vorstellung gar nicht witzig. Dieser Besuch wäre wegen der geltenden Corona-Beschränkungen illegal.
In den USA lässt Trump seine Mitbürger rätseln, was er eigentlich am Tag der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Biden am 20. Januar macht. Kommt er traditionsgemäß zur Zeremonie? Oder fliegt er nach Schottland? Dafür hat eine dortige Zeitung Anzeichen ausgemacht.
Die ansteckendere Virus-Mutation zwingt den britischen Premier Johnson zum Handeln: Weil die Situation in den Krankenhäusern aus dem Ruder läuft, müssen nun alle Engländer bis Mitte Februar zu Hause bleiben. Schottland verschärft die Maßnahmen ebenfalls.
Mit dem Jahreswechsel hat Großbritannien die EU endgültig verlassen. Im Norden des Landes aber drängt die schottische Regierung auf ein neues Unabhängigkeitsreferendum - um dann der Union wieder beizutreten.
Noch ringen die EU und Großbritannien um einen geregelten Brexit. Aber ein No-Deal-Austritt wird wahrscheinlicher. Das spielt Schottlands Regierungschefin Sturgeon in die Karten: Sie plant ein zweites Unabhängigkeitsreferendum ihres Landes - und bei einem Erfolg einen schnellen EU-Beitritt.
In der Universität Aberdeen stößt eine Kuratorin zufällig auf ein uraltes Holzteil. Es stellt sich heraus: Das Artefakt stammt aus der Königinnenkammer der ägyptischen Cheops-Pyramide. Vermutlich gelangte das Fragment durch die Freundschaft zweier Entdecker nach Schottland.
Trauriger Rekord: In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Drogentoten in Schottland mehr als verdoppelt. Allein 2019 sterben mehr Menschen am Rauschgiftkonsum als in jedem anderen Land in der EU. Betroffen sind vor allem ältere Heroin-Konsumenten.
Nachdem er auf offiziellem Weg gescheitert ist, nimmt ein Schotte sein Schicksal in die eigene Hand: Vom Festland aus fährt er auf einem Jetski 40 Kilometer zu seiner Freundin auf die Isle of Man. Das Problem: Wegen Corona ist die Einreise verboten. Die Stippvisite bleibt daher nicht ohne Folgen.