Wirtschaft

Milliarden verzockt Aktionäre verklagen JP Morgan

Vor der Hauptversammlung von JP Morgan flogen Eier - hier liegen Reste auf Fotos von Konzernchef Dimon.

Vor der Hauptversammlung von JP Morgan flogen Eier - hier liegen Reste auf Fotos von Konzernchef Dimon.

(Foto: REUTERS)

Das Milliardendebakel der US-Bank JP Morgan Chase hat ein Nachspiel vor Gericht. Zwei Aktionäre reichen Klagen gegen das Institut ein. Der Vorwurf: Die Führungsriege der Bank habe Anleger in die Irre geführt.

JP Morgan Chase
JP Morgan Chase 261,85

Der milliardenschwere Handelsverlust bei JP Morgan beschäftigt die Justiz: Zwei Aktionäre verklagten die US-Großbank vor dem Bezirksgericht in Manhattan. Sie werfen dem Kreditinstitut und Konzernchef Jamie Dimon vor, ein zu großes Risiko eingegangen zu sein. Zudem unterstellen sie den Verantwortlichen eine Verletzung der Treuepflicht, Verschwendung von Firmenvermögen und ungerechtfertigte Bereicherung. "Diese Wetten auf Derivate sind mächtig schiefgegangen, was zu einem Kapitalverlust in Milliardenhöhe für das Unternehmen und zu noch weiteren Milliardenverlusten für die Anleger geführt hat", heißt es in einer der Klageschriften.

Dimon selbst hatte den Verlust als einen "schrecklichen, ungeheuerlichen Fehler" bezeichnet. Als Folge musste die Chefin der verantwortlichen Abteilung gehen, sie hatte das Risikomanagement seit 2005 geleitet.

Sammelklage eingereicht

Eine der Klagen, eingereicht vom Saratoga Advantage Trust, strebt den Status einer Sammelklage an und will Anleger repräsentieren, die zwischen dem 13. April und dem 10. Mai in Aktien von JP Morgan investiert waren. Am 13. April hatte Bankchef Dimon in einer Konferenz die Zahlen zum ersten Quartal erläutert, am 10. Mai musste er den Milliardenverlust eingestehen. Die Klageschrift behauptet, dass Dimon und Finanzchef Douglas Braunstein die Verluste und die potentiellen Risiken für die Investoren falsch dargestellt hätten. Beide Klagen richten sich auch gegen die beiden Manager. So zieht der spektakuläre Verlust Kreise. Neben dem Imageschaden und den rechtlichen Konsequenzen hatte der Skandal eine erneute Debatte über die Bankenregulierung entfacht.

JP Morgan hatte den mindestens zwei Mrd. Dollar schweren Verlust Ende vergangener Woche bekanntgegeben und damit die Aufsichtsbehörden auf den Plan gerufen. Zudem leitete die US-Bundespolizei eine vorläufige Untersuchung ein.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen