Wirtschaft

Hunderte per Zoom gefeuert Better-Chef entschuldigt sich für Massenentlassung

900 Leute per Zoom zu kündigen, war keine gute Idee.

900 Leute per Zoom zu kündigen, war keine gute Idee.

(Foto: STRF/STAR MAX/IPx)

Der Shitstom hat Wirkung gezeigt: Der Chef von Better.com bittet um Entschuldigung, weil er fast zehn Prozent der Belegschaft per Video-Meeting feuerte. Er werde aus seinem Fehler lernen, versichert Vishal Garg. Die Kündigungen nimmt er aber nicht zurück.

Nachdem Vishal Garg Hunderte Angestellte mal eben per Zoom-Call feuerte, hat sich der Chef der Hypotheken-Firma Better.com für sein Verhalten entschuldigt. In einem Video-Meeting hatte Garg 900 Mitarbeitern die Kündigung überbracht mit den Worten: "Ich komme mit keinen tollen Nachrichten zu Euch. (...) Wenn Ihr in diesem Call seid, gehört Ihr zur unglücklichen Gruppe, die entlassen wird. Euer Angestelltenverhältnis endet - und zwar sofort."

Eine Mitarbeiterin hatte die Konferenz gefilmt und das Video im Internet veröffentlicht. Die Folge war ein riesiger Shitstorm. Der Auftritt Garns sorgte auch bei Führungskräften des Unternehmens für Empörung - mehrere reichten ihren Rücktritt ein.

Er habe Respekt und Anerkennung vermissen lassen, schrieb der Better-Gründer nun auf der Firmen-Website. Es täte ihm sehr leid, wie er mit den Entlassungen umgegangen sei. Er habe die Kündigungen zu verantworten und habe bei der Umsetzung einen Fehler gemacht. "Ich habe Euch beschämt und (...) eine schwierige Situation noch schlimmer gemacht." Er werde daraus lernen, um "der Chef zu sein, den ihr erwartet".

Better.com will in Kürze über eine SPAC genannte Zweckgesellschaft an die Börse gehen. Einen Tag vor der Massenentlassung hatte das Unternehmen von Finanzinvestoren eine Kapitalspritze von 750 Millionen Dollar erhalten. Dem Magazin "Fortune" zufolge war Garg mit der Leistung der Gefeuerten unzufrieden. Er habe diese mit einer ausführlichen Datenanalyse eines Dienstleisters ausgewertet, heißt es. Einigen habe er vorgeworfen, höchstens zwei Stunden pro Tag zu arbeiten

Die Kündigungen will Garg nicht rückgängig machen. "Er hat uns wie Abfall entsorgt", sagte einer von ihnen "Daily Beast". "Ich glaube an Euch und glaube an Better", schrieb der Firmenchef den Mitarbeitern, die nicht gefeuert wurden. Zudem kündigte er ein Meeting mit allen Angestellten an und betonte: Die Zielvorgaben für 2022 seien die Leistungsmerkmale, auf die es vor allen Dingen ankomme.

Quelle: ntv.de, jga

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