Hoffnung auf Zinssenkung DAX überspringt 21.000er Marke
20.01.2025, 14:37 Uhr Artikel anhören
Auslöser der Kursgewinne war ein Bericht des "Wall Street Journal".
(Foto: dpa)
Die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump steht einer weiteren Rekordmarke am deutschen Aktienmarkt nicht entgegen. Im Gegenteil: Die Hoffnung auf fallende Zinsen und ausbleibende Zölle durch Trump geben dem DAX Auftrieb.
Der DAX hat erstmals die 21.000-Punkte-Marke geknackt. Der deutsche Leitindex stieg am Tag der Vereidigung von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten in der Spitze um 0,7 Prozent auf 21.045 Zähler. Die Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen in den USA und der Eurozone treibt die Börsen weltweit seit Monaten nach oben.
Der Republikaner Trump übernimmt in Washington das Präsidentenamt vom demokratischen Amtsinhaber Joe Biden. In den USA sind derweil die Börsen wegen des "Martin Luther King Day" geschlossen. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge wolle Trump am Tag seiner Amtseinführung keine neuen Zölle implementieren. Das bedeute zwar nicht, dass er dies nicht noch tun werde, heißt es im Handel, der Artikel unterstreiche aber die Hoffnung, dass die Zollpolitik von Trump letztlich nicht so schädlich sein werde wie zunächst angekündigt.
"Die Amtseinführung von Präsident Trump ist ein kritischer Moment für Europa", schrieb Mathieu Savary von BCA Research. Denn Europa wäre von einem etwaigen Handelskrieg schwer betroffen. "Allerdings ist die Unsicherheit der eigentliche Schmerzfaktor", so der Marktstratege. Sollten Europa und die USA eine Grundlage für einen für beide Seiten akzeptablen "Deal" finden, dürfte diese Unsicherheit wieder schwinden.
Auch in der zweiten deutschen Börsenreihe zeigte sich der MDAX mit 25.810 Punkten nahezu unverändert. Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die Eurozone legte moderat zu und erreichte damit ein Hoch seit dem Jahr 2000.
Die Aktien von Siemens Energy verloren 2,6 Prozent. Die Bank UBS sieht beim größten DAX-Gewinner des vergangenen Jahres nun alles Positive im Kurs enthalten und rät daher nun zum Verkauf.
Um eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit zu verhindern, prüft die Commerzbank einem Bericht der "Financial Times" zufolge auch den Abbau tausender Jobs. Die Commerzbank-Aktien waren mit plus 1,7 Prozent größter DAX-Gewinner.
Quelle: ntv.de, mba/dpa/DJ