Wirtschaft

Dritter Rekordexport in Folge Deutsche Elektroindustrie boomt

Deutschlands Elektroindustrie verkauft immer mehr Waren ins Ausland. Vor allem die kräftig gestiegene Nachfrage aus den USA haben 2012 das schwächere Geschäft im Euroraum aufgefangen. Unterm Strich steht erneut ein Rekord - und 2013 geht es weiter bergauf.

Herstellung von Waschautomaten in Gütersloh.

Herstellung von Waschautomaten in Gütersloh.

(Foto: dapd)

Die deutsche Elektroindustrie hat im vergangenen Jahr den drit ten Exportrekord in Folge verbucht - obwohl das Schlussquartal schwach war und die Rezession im Euroraum die Ausfuhren in die Partnerländer drückte.

"Im gesamten vergangenen Jahr haben die Branchenexporte trotz des schwierigen internationalen Umfelds um zwei Prozent auf ein Allzeithoch von 160,1 Milliarden Euro zugelegt", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Damit entwickelten sich die Branchenausfuhren weniger dynamisch als die deutschen Exporte insgesamt, die um 3,4 Prozent auf einen neuen Höchstwert kletterten.

Zum Jahresende ging der Elektroindustrie wie anderen Branchen auch die Puste aus: Die Ausfuhren sanken gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf 40,3 Milliarden Euro. Die Elektrobranche ist nach eigenen Angaben mit mehr als 840 000 Beschäftigten der zweitgrößte deutsche Industriezweig nach dem Maschinenbau.

Größter Abnehmer waren 2012 die USA, die deutsche Elektroprodukte im Wert von 13,1 Milliarden Euro kauften - ein Plus von sieben Prozent. "Seit Anfang 2010 sind die Ausfuhren in die sich mehr und mehr re-industrialisierenden USA um die Hälfte gewachsen", sagte Gontermann. Zweitwichtigster Markt ist China (11,9 Milliarden Euro, plus ein Prozent). Inzwischen gehen sieben Prozent aller deutschen Elektroausfuhren ins Reich der Mitte, 2000 waren es zwei Prozent.

Probleme beim Frankreich-Geschäft

Hingegen sanken die Exporte in die Euro-Partnerländer um fünf Prozent auf 52,6 Milliarden Euro. Auch das Frankreich-Geschäft schwächelte und ging um sechs Prozent auf 11,7 Milliarden Euro zurück. Damit fiel das Land vom Spitzenplatz auf Rang 3. Seit 2000 ging der französische Anteil an den gesamten Ausfuhren von zehn Prozent auf sieben Prozent zurück.

Nach dem schwachen Jahresendspurt rechnen die Elektrounternehmen inzwischen wieder mit besseren Geschäften im Ausland. Die Exporterwartungen seien im Februar auf den höchsten Stand seit knapp einem Jahr gestiegen, sagte Gontermann: "In Einklang mit dem vom ZVEI erwarteten Produktionswachstum der Elektroindustrie von 1,5 Prozent dürften die Branchenexporte 2013 wiederum in einer Größenordnung von zwei bis drei Prozent zulegen."

Quelle: ntv.de, dpa

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