Wirtschaft

Übernahme von Activision FTC geht gegen Microsofts Videospiel-Deal vor

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
"Call of Duty"-Werbung am New Yorker Times Square. Die FTC ist der Ansicht, dass Microsoft durch die Übernahme von Activision zu viel Marktmacht im Geschäft rund um Spielekonsolen bekommen würde.

"Call of Duty"-Werbung am New Yorker Times Square. Die FTC ist der Ansicht, dass Microsoft durch die Übernahme von Activision zu viel Marktmacht im Geschäft rund um Spielekonsolen bekommen würde.

(Foto: IMAGO/Levine-Roberts)

Microsoft will den Videospielentwickler Activision Blizzard schlucken, damit würde sich der XBox-Konzern die Kontrolle über Spiele-Hits wie "Call of Duty" oder "World of Warcraft" sichern. In den USA versucht die Verbraucherschutzbehörde, die umstrittene Übernahme per Notbeschluss zu stoppen.

Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC will die Übernahme des Videospiel-Herstellers Acitivision Blizzard durch den Technologie-Riesen Microsoft mit Hilfe der Justiz vorübergehend aufhalten: Die FTC hat bei einem Bundesgericht in San Francisco eine einstweilige Verfügung beantragt, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Diese sei notwendig, "um Schaden abzuwenden", solange die FTC prüfe, ob "die geplante Übernahme gegen US-Wettbewerbsgesetze verstößt", erklärte die Behörde.

Microsoft hatte im Januar 2022 angekündigt, Activision Blizzard für 69 Milliarden Dollar (64 Milliarden Euro) zu kaufen. Die FTC befürchtet, dass Microsoft die Übernahme dazu nutzen könnte, den Wettbewerb in "mehreren dynamischen und schnell wachsenden Spielemärkten zu schädigen". Durch die Übernahme könnte sich der Konzern, der die Spielkonsole XBox herausgibt, die Kontrolle über Videospiel-Klassiker wie "Call of Duty", "World of Warcraft" oder "Candy Crush" sichern.

Mit dem Antrag auf einstweilige Verfügung will die US-Regierung vermeiden, dass die Unternehmen den Deal vor Ablauf einer Frist am 18. Juli endgültig abschließen. Die FTC hatte bereits ein Verwaltungsverfahren eingeleitet, um die Risiken der Übernahme zu bemessen. Dazu ist für August eine Anhörung angesetzt. Presseberichten zufolge könnten Microsoft und Activision jedoch trotz des Verfahrens in den USA und einer Blockade durch die britische Wettbewerbsbehörde (CMA) versuchen, das Geschäft zum Abschluss zu bringen.

Wegen befürchteter Wettbewerbsverzerrungen hatte die US-Verbraucherschutzbehörde im Dezember bereits gegen die Übernahme Klage eingereicht. Die britische CMA hatte im April erklärt, es sei zu befürchten, dass der Zusammenschluss "zu weniger Innovation und weniger Auswahl für britische Spieler" im Bereich des Cloud-Gamings führe. Die EU-Kommission hingegen hatte die Übernahme des Entwicklers unter Auflagen gebilligt. Durch die Übernahme soll das weltweit drittgrößte Videospiel-Unternehmen entstehen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen