Wirtschaft

Grüne Energie aus Afrika Großanlage in Mauretanien soll Wasserstoff liefern

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Mauretanien hat das, was man braucht, um grünen Wasserstoff herzustellen: viel Freiflächen sowie Sonne und Wind.

(Foto: IMAGO/robertharding)

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Grüner Wasserstoff soll Deutschland klimaneutral machen - doch der ist knapp. In Westafrika gibt es nun ein neues Großprojekt, das helfen soll, daran etwas zu ändern. In Mauretanien entsteht eine riesige Elektrolyseanlage mit deutscher Beteiligung.

Im nordwestafrikanischen Mauretanien soll eine Großanlage zur klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff entstehen. Die Elektrolysekapazität könnte in der Endstufe bis zu 10 Gigawatt erreichen, wie der Projektentwickler Conjuncta in Hamburg mitteilte. Produziert werden könnten grüner Wasserstoff, Ammoniak sowie erneuerbare Kraftstoffe für den Export, insgesamt bis zu acht Millionen Tonnen pro Jahr. Der Strom soll im Hinterland von Windrädern und Photovoltaikanlagen erzeugt werden.

Eine entsprechende Absichtserklärung sei in der vergangenen Woche vom mauretanischen Ölminister, dem Gemeinschaftsunternehmen Infinity Power sowie Conjuncta unterzeichnet worden. Hinter Infinity Power stehen der ägyptische Grünstromerzeuger Infinity und das staatliche Erneuerbare-Energien-Unternehmen Masdar aus dem Golfemirat Abu Dhabi. Zur Einordnung: Die Elektrolysekapazität in Deutschland soll laut Koalitionsvertrag bis 2030 ebenfalls auf 10 Gigawatt ausgebaut werden.

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In der ersten Stufe soll die Anlage in Mauretanien eine Elekrolyseleistung von 400 Megawatt erreichen. 2028 soll der erste Wasserstoff über einen Hafen exportiert werden. Der Schwerpunkt der Tätigkeit von Conjuncta liege auf dem kaufmännischen Teil der Projektentwicklung, sagte Geschäftsführer Stefan Liebing. Das Projekt wird es nach Worten von Mauretaniens Ölminister Abdessalam Mohamed Saleh ermöglichen, in den europäischen Markt für grünen Wasserstoff einzutreten, vor allem in Deutschland. Laut Liebing hat Mauretanien bereits drei vergleichbare Projekte mit Investoren vereinbart.

Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle in der Energiewende. Er ist in der Lage, Kohle und Gas in Industrieprozessen zu ersetzen. Mit Wasserstoff ist eine CO2-neutrale Wirtschaft möglich. Afrika hat dafür alles, was grundlegend notwendig ist: große Flächen an unbebautem Land, Sonne, Wind und Wasserkraft. Im Mai 2022 gründeten sechs Länder - Ägypten, Kenia, Mauretanien, Marokko, Namibia und Südafrika - ein von den Vereinten Nationen unterstütztes Bündnis, das jährlich gemeinsam 500 Kilotonnen grünen Strom produzieren will. Deutschland hat als Teil seiner Nationalen Wasserstoffstrategie Partnerschaften mit Namibia, der Demokratischen Republik Kongo, Südafrika, Angola und Marokko geschlossen.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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