Wirtschaft

Staatseinstieg beschlossen Grünes Licht für Rettung von Meyer Werft

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Bis zum 15. September muss die Finanzierung mehrerer Schiffsbauprojekte stehen.

Bis zum 15. September muss die Finanzierung mehrerer Schiffsbauprojekte stehen.

(Foto: dpa)

17.000 Arbeitsplätze hängen an der Meyer Werft. Das Unternehmen benötigt aber eine kräftige Finanzspritze, um nicht pleitezugehen. Die wird nun genehmigt. Nicht nur Corona-Pandemie und Ukraine-Kriege hatten die Meyer Werft in eine Krise gestürzt.

Die milliardenschwere Rettung der finanziell angeschlagenen Meyer Werft durch den Staat ist beschlossen. Nach dem Haushaltsausschuss des Bundestags gab auch der Haushaltsausschuss des niedersächsischen Landtags grünes Licht für die Hilfen.

Die Bundesregierung und das Land Niedersachsen wollen mit einem Staatseinstieg das kriselnde Unternehmen aus Papenburg retten. Die SPD von Kanzler Olaf Scholz hatte zuletzt betont, so Tausende Jobs im strukturschwachen Emsland sichern zu wollen. Einschließlich Zulieferern und Dienstleistern hängen an der Werft direkt und indirekt rund 17.000 Arbeitsplätze.

Am Mittwoch wird auch noch der Haushaltsausschuss im niedersächsischen Landtag in Hannover zusammenkommen und über das Rettungspaket beraten, das 400 Millionen Euro Eigenkapital und Bürgschaften von rund zwei Milliarden Euro vorsieht. Sobald die Parlamentarier zugestimmt haben, müssen noch letzte Details geklärt werden, bevor in den nächsten Tagen alles schriftlich fixiert wird.

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Der Bund und das Land Niedersachsen wollen nun für 400 Millionen Euro rund 80,7 Prozent der Meyer Werft kaufen. Hinzu kommen Kreditbürgschaften in Höhe von rund zwei Milliarden Euro. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums soll die staatliche Unterstützung beihilfefrei erfolgen, also ohne EU-Genehmigungspflicht.

Die Meyer Werft muss zur Finanzierung von Schiffsneubauten bis Ende 2027 fast 2,8 Milliarden Euro aufbringen. Bis zum 15. September müssen die Einigungen dazu stehen. Hintergrund der Krise sind nicht mangelnde Aufträge, sondern Verträge für neue Schiffe, die noch vor der Corona-Pandemie geschlossen wurden und keine Anpassung an die seither stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise vorsehen. Zudem werden in der Branche üblicherweise 80 Prozent des Baupreises erst bei Ablieferung des Schiffes gezahlt - den Bau muss die Werft also mit Krediten zwischenfinanzieren.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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