Größter Zuwachs seit 2014Industrie verbucht starkes Auftragsplus

Zur Überraschung vieler Analysten feiert die deutsche Industrie einen erfolgreichen Jahresstart. Vor allem die Luft- und Raumfahrtsparte verzeichnet viele Großbestellungen.
Die deutsche Industrie hat im Januar trotz der Sorgen um die Ausbreitung des Coronavirus das größte Auftragsplus seit fünfeinhalb Jahren geschafft. Die Bestellungen legten um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu. "Das ist der stärkste Anstieg seit Juli 2014", wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten hingegen nur mit einem Wachstum von 1,4 Prozent gerechnet, nachdem es im Vormonat noch einen Rückgang von 2,1 Prozent gegeben hatte.
"Der Anstieg ist insbesondere im Luft- und Raumfahrzeugbau und im Maschinenbau auf Großaufträge zurückzuführen", erklärte das Statistische Bundesamt dazu. Aber auch ohne Berücksichtigung von Großaufträgen hätte es ein Plus von 2,3 Prozent gegeben, "was auf eine gute allgemeine Auftragslage in vielen Wirtschaftszweigen zurückgeht".
Die Aufträge aus dem Inland fielen im Januar um 1,3 Prozent zum Vormonat. Die Bestellungen aus dem Ausland zogen hingegen um 10,5 Prozent an. Dabei nahmen die Aufträge aus der Euro-Zone um 15,1 Prozent, die aus dem restlichen Ausland um 7,8 Prozent zu.
Nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums dürften bei den Auftragseingängen im Januar neben den Großaufträgen auch Nachholeffekte aufgrund der Brückentage im Dezember eine Rolle gespielt haben. "Insgesamt haben sich die Bestellungen in den vergangenen Monaten stabilisiert", schrieb das Ministerium.
Die Geschäftserwartungen der Unternehmen hätten sich zuletzt fünf Monate in Folge aufgehellt, was darauf hindeute, dass die Industriekonjunktur vor ihrem Wendepunkt stehe. "Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Risiken durch das Coronavirus auswirken", warnte das Ministerium zugleich.