Nur noch 30 Milliarden Dollar Jack Ma zahlt für Kritik mit Hälfte seines Vermögens
12.07.2023, 12:11 Uhr Artikel anhören
Auf staatlichen Druck hatte Ma Anfang des Jahres die Kontrolle über Ant abgegeben.
(Foto: picture alliance / abaca)
Jack Ma ist lange Zeit die reichste Person in ganz Asien. Nachdem der prominente Milliardär die Regulierung in seinem Heimatland China kritisiert, verschärft die Volksrepublik den staatlichen Druck gegenüber Tech-Konzernen. Das bekommt der Tycoon auch in seinem Portemonnaie zu spüren.
Das Vermögen von Ant-Group-Gründer Jack Ma schrumpft immer weiter - und ist schätzungsweise inzwischen weniger als die Hälfte dessen wert, was es noch vor drei Jahren war. Laut dem Bloomberg Billionaires Index ist das Vermögen des Wirtschaftsmoguls im vergangenen Jahr um 4,1 Milliarden Dollar gesunken. Der Unternehmer, der einst die reichste Person Asiens war, verfügt heute nur noch über ein Nettovermögen von etwa 30 Milliarden Dollar. Das ist weniger als die Hälfte des Höchstwerts von 61,2 Milliarden Dollar, den er noch 2020 erreichte.
Der 58-jährige Tycoon besitzt noch einen Anteil von 9,9 Prozent an dem Zahlungsdienstleister. Zuletzt ergab ein Aktienrückkauf eine deutlich geringere Bewertung der Ant Group als erwartet. Das Unternehmen wird infolgedessen nur noch mit 78,5 Milliarden US-Dollar bewertet, was einem Rückgang von 75 Prozent oder 230 Milliarden US-Dollar gegenüber seiner Bewertung im Jahr 2020 entspricht.
Im Jahr 2020 musste Ant seinen geplanten Börsengang auf staatlichen Druck aus Peking in letzter Minute abblasen. Damals hatten Experten den Wert des Unternehmens auf 300 Milliarden Dollar taxiert. In der vergangenen Woche wurde der Technologiekonzern nach jahrelangen Untersuchungen zu einer milliardenschweren Strafe verdonnert. Die Ant Group soll wegen "illegaler Handlungen" umgerechnet mehr als 900 Millionen Euro zahlen, teilte die Börsenaufsicht mit.
Es handelt sich um eine der höchsten Strafen, die je gegen ein Online-Unternehmen in der Volksrepublik verhängt wurden. Die Ant Group kündigte an, der Entscheidung folgen zu wollen. Sie werde den Verbrauchern und kleinen Unternehmen künftig bessere Dienste leisten.
Einem der Insider zufolge muss Ant vor allem wegen "ungeordneter Kapitalvermehrung" zahlen. Das stark wachsende Geschäft habe das Finanzsystem insgesamt gefährdet. Auf staatlichen Druck hatte Ma Anfang des Jahres die Kontrolle über Ant abgegeben.
Einige Monate später kehrte er erstmals nach längerer Zeit wieder in die Volksrepublik zurück. Der prominente Milliardär hatte 2020 die Regulierung in seinem Heimatland kritisiert. Diese Rede gilt als Auslöser für den verschärften staatlichen Druck, dem unter anderem der Börsengang von Ant zum Opfer fiel.
Quelle: ntv.de, jki