Wirtschaft

Drastischerer Stellenabbau? UBS dünnt weiter aus

Radikale Abspeckkur bei der UBS.

Radikale Abspeckkur bei der UBS.

(Foto: REUTERS)

Rund 10.000 Stellen will die UBS bis 2015 streichen. So ist das jedenfalls angekündigt worden. Nun sickert durch, dass der Kahlschlag bei der Schweizer Großbank sogar noch heftiger ausfallen könnte. Einem Zeitungsbericht zufolge stehen weitere 4000 Arbeitsplätze auf dem Prüfstand.

UBS
UBS 32,53

Der Personalabbau bei der UBS könnte noch heftiger ausfallen als angekündigt. Die größte Schweizer Bank könnte sogar etwa 14.000 Jobs streichen, berichtet die Wochenzeitung "Bilanz" und beruft sich auf einen Informanten aus der Bank. Die UBS teilte mit, dass sie Spekulationen nicht kommentiere.

Anfang der Woche hatte das Geldinstitut mitgeteilt, . Die UBS will ihr Investmentbanking zurechtstutzen, der Anleihehandel soll in eine neue Einheit ausgegliedert werden. Zudem sollen über die Privatbank verstärkt Produkte und Dienstleistungen für vermögende Kunden angeboten werden. Seine Risiko-Aktiva will das Züricher Geldhaus bis 2017 um 100 Milliarden Franken reduzieren.

Diese Pläne könnten dem Bericht zufolge aber längst nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Einschnitte könnten sowohl beim Personal als auch beim Kapital größer ausfallen, zitiert die Zeitung den Informanten. So könnte die Investmentbank nach dem Umbau nur noch 20 Prozent des Eigenkapitals beanspruchen und nicht 30 Prozent wie angekündigt.

Mit den Kürzungen im Investmentbanking ist die Bank nicht allein - der Abbau bei der UBS geht aber erheblich über die Pläne der Rivalen hinaus. Die Deutsche Bank hatte vor kurzem den Abbau von etwa 1500 Stellen im Investmentbanking angekündigt. Auch Credit Suisse spart in diesem riskanten Geschäftsfeld.

Sparmaßnahmen bei Credit Suisse

Die Nummer zwei der Schweiz steht ebenso wie die UBS unter strenger Beobachtung der Notenbank. Die Schweizer Nationalbank SNB hält die Eigenkapitalquoten der beiden Großbanken für zu niedrig. Die Institute könnten deshalb bei künftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten in Schwierigkeiten geraten.

Aus diesem Grund hatte schon die Credit Suisse vergangene Woche weitere Sparmaßnahmen angekündigt. Zwar sieht sich die Bank bei den angepeilten 3 Milliarden Franken bis Ende 2013 fast am Ziel - bis 2015 soll aber eine weitere Milliarde hinzukommen. Bluten muss dabei die Investmentbank, die mehr als die Hälfte zum gesamten Sparprogramm beitragen muss.

Vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen hatte die Bank laut Zeitung Bilanz auch über das künftige Geschäftsmodell debattiert. Dabei sei auch die Ausgliederung risikobehafteter Aktiva in eine Art "Bad Bank", wie sie nun die UBS vollzieht, diskutiert worden - umgesetzt wurde dies dann aber nicht.

Quelle: ntv.de, DJ

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